Entschließen Sie sich zum Kauf eines Goldbarrens, kommen Sie früher oder später mit der Abkürzung LBMA in Berührung, die für die London Bullion Market Association steht. Dieser international Handelsverband bezeichnet sich selbst als „die globale Autorität für Edelmetalle“ und legt unter anderem fest, welche Standards Hersteller von Goldbarren erfüllen müssen, um ihre Barren am London Bullion Market handeln zu dürfen. Darüber hinaus wird am London Bullion Market durch einige Mitglieder der LBMA zweimal täglich der Weltmarktpreis für Gold festgelegt, weshalb der „Gold Fix“ auch LBMA-Goldpreis genannt wird.
Inhaltsverzeichnis
Der London Bullion Market
Der London Bullion Market ist für Gold sowie für Silber der wichtigste außerbörsliche Handelsplatz. Die bis heute existierende Marktstruktur geht auf das Londoner Silberfixing im Jahr 1897 und das Goldfixing im Jahr 1919 zurück, das von N M Rothschild & Sons, Samuel Montagu & Co., Mocatta & Goldsmid, Sharps & Wilkins und Pixley & Abell gegründet wurde.
Lediglich N M Rothschild & Sons blieb als einziges Gründungsmitglied des Londoner Goldfixings und des späteren London Bullion Market selbstständig. Dennoch erfolgte die Festlegung des Goldpreises bis 2015 weiterhin durch wichtige Teilnehmer des Goldmarktes – nämlich durch einzelne Mitglieder der London Bullion Market Association.
Die London Bullion Market Association
Die LBMA wurde 1987 gegründet und vertritt als internationaler Handelsverband den globalen Over-the-top-Goldmarkt, also jenen Goldmarkt, der sich weder an einem festen Ort befindet noch zu einer festen Handelszeit stattfindet.
Mitglieder der London Bullion Market Association sind unter anderem Goldhändler, Goldproduzenten und Raffinerien, Verarbeiter, Bergleute sowie Dienstleister, die die Lagerung und den Transport des Goldes sicherstellen. Insgesamt haben aktuell rund 150 Unternehmen eine Mitgliedschaft.
Die Hauptfunktion des Handelsverbandes ist die ständige Verbesserung des Marktes, indem er Standards festlegt, die bestimmen, wie Edelmetalle veredelt und gehandelt werden. Durchgesetzt wird die Einhaltung dieser Standards dadurch, dass sich alle LBMA-Mitglieder zu ihnen verpflichten müssen.
Das Goldfixing
Heute wird der Gold Fix, also ein fixer Goldpreis, von der London Bullion Market Association zweimal täglich festgelegt. Das sogenannte Goldfixing findet allerdings schon seit dem 12. September 1919 statt und geht bis ins 17. Jahrhundert zurück.
Vom 03. September 1939 bis zum 22. März 1954 fand aufgrund des Zweiten Weltkrieges kein Goldfixing statt. Danach erfolgte die Festlegung des Goldpreises wieder zweimal täglich durch einige Mitglieder der LBMA.
Da Kritik an den teils intransparenten Preiskonferenzen rund um das Fixing laut wurde, wird der LBMA-Preis seit dem 20. März 2015 elektronisch ermittelt und ebenfalls zweimal täglich, um 10:30 Uhr und um 15 Uhr Londoner Zeit, festgelegt.
Der LBMA-Goldpreis
Der einst von den Mitgliedern der London Bullion Market Association und heute elektronisch ermittelte LBMA-Goldpreis orientiert sich meist am Spotpreis, ist aber nicht unbedingt mit diesem identisch. Bei dem Spotpreis handelt es sich um jenen Preis, der Ihnen in unserem Goldrechner angezeigt wird. Er besteht aus den Goldpreisen aller einzelnen Goldgeschäfte, die weltweit abgewickelt werden.
Damit ist für Sie als Käufer von Goldschmuck, Goldbarren oder -münzen in handelsüblichen Mengen der Spotpreis relevanter. Der LBMA-Goldpreis wird dagegen für den Handel großer Goldmengen herangezogen. Um welche Goldmengen es sich dabei genau handelt, wird von der London Bullion Market Association nicht veröffentlicht.
Der Gold Fix wird sowohl von professionellen Goldhändlern, die große Mengen Gold zu einheitlichen Goldpreisen kaufen und verkaufen, als auch von Raffinerien und Minengesellschaften genutzt. Er dient der Preisgebung auf dem Gold Futures Markt und wird von den meisten Zentralbanken verwendet, um den Wert ihrer Goldbestände benennen zu können.