Silber Ratgeber – Eigenschaften, Vorkommen und Verwendung

Silber ist ein ähnlich beliebtes Edelmetall wie Gold und zeichnet sich vor allem durch seinen deutlich niedrigeren Preis pro Unze aus. Aufgrund seiner hellen, weiß-metallischen Optik stand das Edelmetall schon früh für den Mond, für Reinheit und Offenheit. Heute werden vor allem die chemischen, physischen und antibakteriellen Eigenschaften des edlen Metalls geschätzt – etwa in der Elektronikindustrie, der Medizin und der Katalyse. Experten zufolge kann Silber nur noch wenige Jahre abgebaut werden, bis alle wirtschaftlich rentablen Vorkommen vollständig ausgeschöpft sind. Deshalb ist es bereits heute wichtig, immer mehr Silber zu recyceln.

Bedeutung von Silber

Bereits im 5. Jahrtausend vor Christus wurden aus Silber Kunstgegenstände und Schmuckstücke gefertigt. Wie Gold war auch das silberne Edelmetall in allen Hochkulturen sehr beliebt – bei den Griechen, den Goten, den Römern und natürlich den Ägyptern, die es als “Mondmetall” bezeichneten. Silber steht aufgrund seiner hellen und kühlen Optik symbolisch nicht nur für den Mond, sondern auch für das Wasser. Oft wird das Edelmetall mit tugendhaften Eigenschaften in Zusammenhang gebracht, mit Reinheit und Aufrichtigkeit, mit Offenheit und Gewissenhaftigkeit.

Bereits in der Antike wurde Silber in Münzform zu einem wichtigen Zahlungsmittel, später wurden aus dem Edelmetall dann auch sakrale Gegenstände gefertigt – nicht nur aufgrund des hohen Wertes, sondern auch aufgrund der besonderen symbolischen Bedeutungen von Silber.

Heute wird dem weiß-metallischen Material in der Esoterik eine besondere Bedeutung als Heilstein beigemessen. So soll Silber das Selbstbewusstsein stärken, Hemmungen lösen und den Menschen bei der Selbstverwirklichung unterstützen. Das Edelmetall steht für inneren Frieden und Ausgeglichenheit und auch der Bezug zum Mond wird beibehalten.

Chemische Eigenschaften von Silber

Das chemische Element Silber mit der Ordnungszahl 47 befindet sich in der Gruppe 11 (1. Nebengruppe) des Periodensystems und hat das Elementsymbol “Ag“. Es leitet sich von der lateinischen Bezeichnung für Silber “argentum” ab. Silber ist ein Übergangsmetall, also ein Metall, bei dem die d-Schale der Atome nur teilweise mit Elektronen besetzt ist.

Silber zeigt auch bei höheren Temperaturen keine Reaktion mit dem Sauerstoff der Luft und gilt als relativ reaktionsträge. Allerdings läuft die Oberfläche des Silbers mit der Zeit schwarz an, da in der Luft Spuren von Schwefelwasserstoff (H2S) enthalten sind, durch die es zu einer Bildung von Silbersulfid (Ag2S) kommt. Auflösen lässt es sich nur in oxidierenden Säuren, wie etwa in Salpetersäure. In konzentrierter Salpeter- oder Schwefelsäure löst es sich allerdings nur bei erhöhten Temperaturen. Gegen geschmolzene Alkalihydroxide, wie etwa Natriumhydroxid, ist das Metall stabil.

Physikalische Eigenschaften von Silber

Silber ist mit einer Mohshärte von 2,5 bis 4 ein relativ weiches, gut dehnbares Material und lässt sich daher zu Blattsilber mit einer Dicke von 0,002 bis 0,003 Millimetern aushämmern. Mit 0,1 bis einem Gramm des Edelmetalls lassen sich zwei Kilometer lange Drähte (Filigrandraht) ausziehen. Silber besitzt unter Normaldruck eine Schmelztemperatur von 961 °C und eine Siedetemperatur von 2212 °C. Ein deutlicher Dampfdruck lässt sich allerdings schon oberhalb von 700 °C feststellen, wenn das weißglänzende Edelmetall noch im festen Zustand ist. Die Dichte des Materials beträgt bei 20 °C 10,49 Gramm pro Kubikzentimeter und ist damit ein Schwermetall. Von allen Metallen besitzt die unkorrodierte (Schnitt)fläche von Silber die höchsten Licht-Reflexionseigenschaften. Frisch abgeschieden reflektiert Silber sogar mehr als 99,5 Prozent des sichtbaren Lichts. Darüber hinaus leitet das Edelmetall besser als jedes andere Metall Elektrizität und Wärme.

Entstehung von Silber

Die Neutronenzahl von Silber ist zu hoch, als dass das Edelmetall, wie Platin oder Eisen, bei Explosionen von Supernovä hätte entstehen können. Erst seit einigen Jahren wird davon ausgegangen, das Rätsel um die Entstehung von Silber und Gold gelöst zu haben. So wird davon ausgegangen, dass die beiden Edelmetalle bereits mehrere Millionen Jahre vor der Geburt unseres Sonnensystems bei der Kollision von sogenannten Neutronensternen entstanden sind. Ein Neutronenstern stellt den Kern einer ausgebrannten Sonne dar, der eine enorm hohe Dichte besitzt.

Kollidieren nun zwei solcher Kerne, treten Temperaturen von mehreren Milliarden Grad Celsius auf und sorgen für die Entstehung von sogenannten Gammastrahlen-Blitzen. Durch die entstehenden Energieprozesse treten neutronenreiche Isotope auf, die letztendlich die für die Entstehung von Gold und Silber notwendige hohe Neutronenzahl liefern. Nach ihrer Entstehung zerfallen die Isotope schnell wieder und schleudern dabei diverse Schwermetalle wie auch Gold und Silber in das Universum.

Silbervorkommen

In großen Mengen kommt Silber vor allem in Nord- und Südamerika vor, genauer in Mexiko, den USA, Kanada, Bolivien und Peru, das zwischen 2003 und 2009 für rund 20 Prozent der globalen Silberförderung verantwortlich war.

Das Edelmetall wird meist aus Silbererzen gewonnen, das als Sulfide oder Oxide vorkommt – oft gemeinsam mit Kupfer-, Zink- und Bleierzen. Silber in gediegener Form, also als reines chemisches Element, wurde unter anderem in Freiberg im Erzgebirge, in Kongsberg in Norwegen, im Mansfelder-Kupferschiefer-Revier, in Batopilas in Mexiko, in Sankt Andreasberg im Harz sowie auf der Keweenaw-Halbinsel in den USA gefunden.

Wie auch die Vorkommen des Goldes, neigen sich die Silbervorkommen inzwischen ihrem Ende zu. In einer Studie ermittelten das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung, die Bundesanstalt für GEowissenschaften und Rohstoffe sowie das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, dass die weltweiten Silberressourcen bei der aktuellen jährlichen Fördermenge nur noch rund 29 Jahre ausreichen. Die Daten der U.S. Geological Survey aus dem Jahr 2019 ergeben in Bezug auf das Jahr 2017 sogar lediglich eine statische Reichweite von 21 Jahren.

Förderung von Silber

Seit Ende des 2. Weltkrieges hat sich die weltweite Fördermenge von Silber mehr als verdoppelt. Im Jahr 2017 waren es insgesamt 26.800 Tonnen gefördertes Silber. In Europa fördert Polen mit rund 1.200 Tonnen jährlich das meiste Silber. Weltweit sind es Mexiko und Peru, gefolgt von der Volksrepublik China, die die größten Mengen des Edelmetalls ans Tageslicht befördern. Silber-Fördermengen nach Ländern im Jahr 2017

LandSilbermenge
Mexiko6.110 Tonnen
Peru4.300 Tonnen
Volksrepublik China3.500 Tonnen
Polen1.290 Tonnen
Chile1.260 Tonnen
Bolivien1.240 Tonnen
Australien1.200 Tonnen
Russland1.120 Tonnen
USA1.030 Tonnen
Argentinien1.020 Tonnen

Verwendung von Silber

Jährlich werden rund 30.000 Tonnen Silber nachgefragt. In den zehn Jahren vor dem Beginn der Corona-Pandemie waren es sogar immer etwas mehr als 30.000 Tonnen. Im Jahr 2020 wurden dann nur noch etwas weniger als 28.000 Tonnen des Edelmetalls nachgefragt. Damit lag in diesem Jahr die Silbernachfrage dennoch höher als die Mengen des in 2020 neu geförderten Silbers mit 24.400 Tonnen – gedeckt wird die hohe Nachfrage folglich vor allem durch das bereits im großen Maßstab stattfindende Recycling von Silber (5.665 Tonnen im Jahr 2020).

Schmuck

Im Jahr 2020 wurden rund 4.600 Tonnen Silber von der Schmuckindustrie nachgefragt. Verglichen mit der gesamten Nachfrage ist die Nachfrage durch die Schmuckindustrie doch eher gering, allerdings doppelt so hoch wie die Nachfrage der Schmuckindustrie nach Gold (2.134 Tonnen im Jahr 2019).

Im Vergleich zum Jahr 2019 sank die Silbernachfrage durch die Schmuckindustrie um rund 26 Prozent, was vor allem auf die stockenden Lieferketten aufgrund der Corona-Pandemie zurückzuführen war.

Von den 4.600 Tonnen nachgefragten Silbers für Schmuck gingen rund 1.260 Tonnen im Jahr 2020 nach Indien, 736 Tonnen nach Thailand und 589 Tonnen nach China – hier werden schließlich auch die meisten Schmuckstücke, nicht zuletzt für den westlichen Markt, hergestellt.

Silberwaren & reflektierende Versilberungen

Im Bereich der Silberwaren wurden 2020 rund 1.014 Tonnen Silber nachgefragt. Dieses Silber wird zumeist zu Silberbesteck, Kerzenständern, Bilderrahmen und anderen Haushaltsgegenständen verarbeitet.

Durch chemische Versilberung wird Glasspiegeln wie auch anderen spiegelnden Objekten, etwa Christbaumkugeln, aber auch Wärme- und Lichtreflektoren, die besondere Reflexionsfähigkeit des Silbers verliehen.

Lebensmittel

In Lebensmitteln wird Silber als Lebensmittelfarbstoff E 174 etwa für Überzüge von Süßwaren oder als Farbstoff in Likören eingesetzt.

Wertanlage

Silber gilt als Wertanlage gemeinhin als recht stabil. Erworben wird es von Anlegern insbesondere in Krisenzeiten – gerne auch als Alternative zu Gold. Grundsätzlich muss dabei jedoch zwischen physischem Silber in Form von Barren sowie Münzen und Silber-ETFs (Exchange Traded Commodities) sowie -ETCs (Exchange Traded Funds) unterschieden werden.

Im Jahr 2020 wurden rund 6.236 Tonnen Silber für Investments nachgefragt. Die größte Nachfrage nach physischem Silber kam mit 2.433 Tonnen aus den USA. Mit 1.326 Tonnen befindet sich Deutschland direkt dahinter auf dem zweiten Platz.

Elektronik

Von allen Metallen besitzt Silber die höchste elektrische Leitfähigkeit und eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Daher wird es in großen Mengen von der Elektro- und Elektronikbranche benötigt.

In der Elektrotechnik wie auch in der Löttechnik kommen Silberlegierungen oft auch als Lotlegierungen, Leitmaterialien oder Kontaktmaterialien eingesetzt.

Katalyse

In der Partialoxidation von Methanol zu Formaldehyd werden Silberkatalysatoren eingesetzt.

Medizin

Silber besitzt eine antibakterielle Wirkung und kommt daher oft in Medizinprodukten in Form von kolloidalem Silber, Silberbeschichtungen, Silberfäden oder Nanosilber vor:

  • Silberbeschichtungen: endoskopische Tuben, Endoprothesen, Oberflächen
  • kolloidales Silber: Wundauflagen
  • Nanosilber: Wundauflagen
  • Silberdotierung: Kunststoffe zur Anwendung in der Medizintechnik
  • Silberhaltige Cremes
  • Silberplatten: Knochenersatz
  • Silberfäden: antimikrobielle Ausrüstung von Textilien

Silberlegierungen

Feinsilber, auch 999er Silber genannt, besteht zu 99,9 Prozent aus dem Edelmetall. Verwendet wird es vor allem in der Industrie sowie für Silberbarren und einige Silbermünzen. Da Silber in seiner Reinform ein relativ weiches Metall ist, eignet sich 999er Silber nur bedingt für die Herstellung von Schmuck. Deshalb kommen hier Legierungen zum Einsatz.

Silberlegierungen sind letztendlich nichts anderes als eine Mischung von Silber und anderen Metallen. Bei diesen kann es sich um Edelmetalle wie um Gold, Platin oder Palladium, aber auch um unedle Metalle wie Kupfer, Chrom, Mangan oder Nickel handeln.

Die häufigste, für Silberschmuck verwendete Legierung ist das 925er Silber, auch Sterlingsilber genannt. Es besteht zu 92,5 Prozent aus reinem Silber und zu 7,5 Prozent aus Kupfer. Silberbesteck hingegen besitzt meist einen Silberanteil von 90 Prozent, womit es sich also um 900er Silber handelt.

Einen geringeren Anteil an Silber enthalten meist nur noch Sammlermünzen, deren Legierung mindestens 40 Prozent des Edelmetalls enthalten sollten.

Pflege und Reinigung

Silber ist bekannt dafür, mit der Zeit schwarz anzulaufen. Gerade bei Silberschmuck, aber auch auf Goldbarren und -münzen ist das, sich durch den Kontakt mit Sauerstoff gebildete Silbersulfid nicht unbedingt ansehnlich. Vermeiden lässt sich das Anlaufen von Silber nur bedingt – zumindest aber lässt es sich hinauszögern. Hat sich die schwarze Schicht einmal gebildet, lässt sich diese in den meisten Fällen auch sehr einfach wieder entfernen.

Silber vor dem Anlaufen schützen

Wer sein Silber vor dem Anlaufen schützen möchte, sollte grundsätzlich darauf achten, dass das Edelmetall möglichst trocken gehalten wird. Silberbesteck sollte also nicht nur direkt nach der Benutzung gereinigt, sondern anschließend auch sofort abgetrocknet werden. Silberschmuck sollte zur Vermeidung von Wasserkontakt vor dem Duschen, dem Sport, der Haus- und Gartenarbeit abgelegt werden.

Silber richtig aufbewahren

Auch bei der Aufbewahrung von Silber sollte der Kontakt mit Feuchtigkeit möglichst vermieden werden. Die silbernen Gegenstände sollten in Baumwolltücher gelegt und – je nach Art – im Schmuckkästchen, im Besteckfach oder im Tresor gelagert werden.

Silber richtig reinigen

Irgendwann läuft jedes Silber an. Durch einfaches Polieren, etwa mit Schlämmkreide oder Zahnpasta, lässt sich das Silbersulfid jedoch leicht wieder entfernen. Allerdings sollte hier daran gedacht werden, dass solche mechanischen Verfahren immer auch eine kleine Menge des Silbers abtragen.

Besser ist daher für die Reinigung von Silber immer die Verwendung von Silberputztücher, die das Silbersulfid ablösen und einen deutlich geringeren Materialabtrag zur Folge haben. Eine andere Möglichkeit sind sogenannte Silberbäder, die das Silbersulfid abwaschbar machen.

Wichtig zu beachten ist gerade bei Silberschmuck, dass die genannten Reinigungsmöglichkeiten nur dann angewendet werden können, wenn der Schmuck ausschließlich aus Silber besteht. Sind andere Metalle, Edelsteine oder Perlen enthalten, sollte das Schmuckstück unbedingt von einem Juwelier gesäubert werden.

Silberpreis und die Entwicklung

Der Silberpreis wird vorwiegend in US-Dollar notiert und entsteht an der Rohstoffbörse. Einflussfaktoren auf den Preis des Edelmetalls sind Angebot und Nachfrage, ebenso wie Zinssätze, der Dollarkurs, der Ölpreis und die Preise anderer Edelmetalle und Metalle. An der Rohstoffbörse spielen ebenso wie an der Börse die Emotionen der Anleger eine gewisse Rolle, die einen durchaus relevanten Einfluss auf die Entwicklung des Silberpreises haben können. Der Silberpreis ist sehr volatil, schwankt also innerhalb kurzer Zeiträumen stark, da sich die Nachfrage nach und das Angebot von Silber häufig ändert.

Zwischen 1985 und 2005 schwankte der Silberpreis recht stabil zwischen 3,70 und 7,30 US-Dollar. Ab 2005 unterliegt der Silberkurs dagegen deutlich größeren Schwankungen. So stieg er in den Monaten der Wirtschaftskrise 2008 auf mehr als 17 US-Dollar, um kurz darauf auf weniger als neun US-Dollar zu fallen. Im Mai 2011 stieg der Silberpreis dann auf über 44 US-Dollar. In den darauffolgenden Jahren sank er nahezu stetig. Der Kurseinbruch zu Beginn der Corona-Pandemie war deutlich weniger dramatisch als beim Goldkurs. Nachdem sich der Kurs des Silbers noch Mitte 2020 erholt hatte, befindet er sich heute auf einem relativ stabilen Niveau mit Schwankungen zwischen 22 und 28 US-Dollar.

Investieren: physisch, Börse, Minenaktien

Wer Silber als Wertanlage nutzen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten, in Silber zu investieren. Klassischerweise wird Silber in physischer Form, also in Form von Barren oder Münzen erworben, um dann in einem Tresor gelagert zu werden. Wer die Lagerung nicht selbst übernehmen möchte, bevorzugt häufig Silber-ETCs, die mit physischen Silberbeständen besichert sind, oder Silber-ETFs. Einen Bezug zum Silber, mehr Risiko als die bereits genannten Anlagemöglichkeiten, dafür aber auch schnellere Gewinnaussichten bieten dagegen Aktien von Unternehmen, die an der Förderung von Silber beteiligt sind.

Physisches Silber

Wenn Sie physisches Silber kaufen, haben Sie selbst die größtmögliche Kontrolle. Zunächst können Sie sich sicher sein, dass das Silber echt ist. Außerdem können Sie nun selbst entscheiden, wie (sicher) Sie das Edelmetall lagern möchten und flexibel darüber verfügen, wann Sie das Silber verkaufen.

Obwohl streng genommen natürlich auch Schmuck, Medaillen und Silberwaren zum physischen Silber zählen, wird zu Investitionszwecken meist auf Silberbarren und Silbermünzen gesetzt.

Silber an der Börse handeln

Finanzprodukte, die den Silberpreis abbilden, können an der Börse gehandelt werden. Zu den beliebtesten dieser Finanzprodukte zählen ETCs und ETFs. Die Silber-ETCs sind hier besonders interessant, da sie nicht nur den aktuellen Silberpreis abbilden, sondern mit physischen Silberbeständen besichert sind. Als Anleger erwerben Sie mit einem ETCs zudem immer auch das Recht, sich die physischen Silberbestände entsprechend des investierten Geldwertes ausliefern zu lassen.

In Minenaktien investieren

Silberminenaktien versprechen, anders als physisches Silber, ETCs und ETFs, schnelle Renditen. Für den Vermögensschutz also eher ungeeignet werden die Minenaktien häufig kurzfristig gehandelt.

Steuer: Silber

In Deutschland ist es gemäß § 25a UStG nicht möglich, Silber steuerfrei zu erwerben. Damit fallen beim Kauf des Edelmetalls grundsätzlich 19 Prozent Mehrwertsteuer an.

Allerdings gibt es die sogenannte Differenzbesteuerung, die den zu zahlenden Steuerbetrag zumindest minimiert. Die Differenzbesteuerung kann nur für Silbermünzen und Münzbarren angewendet werden, die aus einem Nicht-EU-Land stammen. Der Edelmetallhändler, von dem das Silber erworben wird, verzollt den Zollwert mit sieben Prozent. Beim Verkauf des Silbers muss der Käufer dann die 19 Prozent Mehrwertsteuer lediglich auf die Differenz zwischen dem Einkaufspreis, den der Edelmetallhändler gezahlt hat, und dem Verkaufspreis, den der Käufer zu begleichen hat, zahlen.

Eine Alternative zur Vermeidung der Mehrwertsteuer beim Kauf von physischem Silber sind Zollfreilager. Diese Lager befinden sich außerhalb der EU, etwa in der Schweiz, Luxemburg oder Liechtenstein. Das Silber wird direkt an das Zollfreilager geliefert. Daher muss keine Mehrwertsteuer gezahlt werden. Allerdings fallen natürlich Gebühren für das Zollfreilager an. Anleger, die sich ihr Silber später jedoch vom Zollfreilager ausliefern lassen wollen, müssen bedenken, dass dann Mehrwertsteuer für den entsprechenden Wert zu zahlen ist.

Wird Silber verkauft und werden dadurch Gewinne erzielt, müssen diese natürlich in der Einkommensteuererklärung angegeben werden. Zu zahlen ist die Einkommensteuer auf jene Gewinne allerdings nur, wenn es sich nicht um Silbermünzen oder Silberbarren handelt. Handelt es sich bei dem veräußerten Silber um Barren oder Münzen, muss Einkommensteuer auf die erzielten Gewinne gezahlt werden, wenn das Silber nicht länger als ein Jahr im Besitz des Anlegers war.