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Edelmetalllegierungen: Gold, Silber, Platin, Palladium und Beimetalle
Bei der Wahl eines neuen Schmuckstücks kommt es nicht nur auf das Edelmetall an, sondern auch auf die Legierung. Von der Legierung hängt die Farbe des Schmuckstücks sowie seine Materialeigenschaften. Deshalb ist nicht jede Legierung für jedes Schmuckstück oder jede Person geeignet.
Silber
Die Wahl der Legierung ist bei Silberschmuck einfach, denn es wird praktisch ausschließlich 925er Sterling Silber verwendet. Die übrigen 75 Anteile bestehen üblicherweise aus Kupfer, wodurch diese Legierung etwas rötlicher als reines Silber erscheint. Der Kupferanteil macht die Legierung härter als reines Silber.
Da Silber dazu neigt anzulaufen, werden viele Schmuckstücke rhodiniert. Die dünne Rhodium-Schicht verhindert dies. Bei häufig getragenen Schmuckstücken, die dich frei bewegen, nutzt sich diese Schicht jedoch schnell ab und muss erneuert werden. Aus diesem Grund sind eher selten getragene und fest sitzende Schmuckstücke hierfür besser geeignet, während ansonsten die regelmäßige Reinigung vorzuziehen ist.
Platin
Die reinste Platinlegierung ist 960 mit 40 Teilen Kupfer, welches auch hier die Härte erhöht. Ähnlich beliebt ist 950er Platin in einer Legierung mit Kupfer, Palladium oder Iridium. Hier ist die Wahl vor allem eine Kostenfrage. Es gibt auch Platinlegierungen bis hin zu 585er Platin, wobei mit abnehmendem Platingehalt der Preis, jedoch auch die Qualität des Schmuckstücks sinkt.
Gold
Dieses Edelmetall bietet die größte Vielfalt an Legierungen und die Bandbreite reicht von 250er bis 986er Legierungen. Die häufigsten Legierungen in Deutschland sind 333er (8 Karat), 585er (14 Karat) und 750er (18 Karat). Die übrigen Anteile bestehen hauptsächlich aus Silber und Kupfer sowie Zink und Palladium bei manchen Legierungen, welche die Farbe und die Härte der Legierung beeinflussen.
Eine 8 Karat Goldlegierung ist besonders kostengünstig, jedoch geht hierbei viel von der goldgelben Farbe verloren und es ist so wenig beständig, dass es aufgrund des hohen Silberanteils sogar anlaufen kann. Dafür ist diese Legierung besonders hart. Sie eignet sich deshalb für sehr stark strapazierten Schmuck für den Alltag oder sehr fein gearbeitete Schmuckstücke. Bei dieser Legierung handelt es sich meist um Gelbgold und selten um Rotgold.
Die 14 Karat Goldlegierung ist die weltweit häufigste Goldschmucklegierung.
14 Karat Goldlegierung
Sie bietet ein ideales Gleichgewicht zwischen einem hohen Goldgehalt und einer ausreichend erhöhten Härte gegenüber dem reinen Edelmetall. Diese Legierungen gibt es auch in den meisten Farben, wobei Kupfer rötlichere Farbtöne und die übrigen Metalle eine hellere Farbe bewirken. Bei Gelbgold liegt der Kupferanteil bei maximal 260 Teilen, wobei der Rest vollständig aus Silber oder aus mehreren silberfarbenen Metallen bestehen kann. Bei Rotgold liegt der Kupferanteil meist bei 400 Teilen, während 10 Teile Silber und 5 Teile anderer Metalle enthalten sind. Roségold enthält 235 Teile Kupfer, 170 Teile Silber und 10 Teile Zink. Weißgold besteht aus 170 Teilen Silber und je 120 Teilen Kupfer und Palladium.
18 Karat Goldlegierung
Eine 18 Karat Goldlegierung ist besonders edel, jedoch aufgrund des hohen Goldanteils besonders weich. Solcher Schmuck eignet sich vor allem für besondere Anlässe und nur gelegentliches Tragen. Im Alltag würde er schnell verbiegen und verbeulen. Auch hier gibt es Rotgold, Roségold und Weißgold, mit ähnlichen Verhältnissen der Beimengung von Kupfer, Silber und der übrigen Metalle.
Palladium
Besonders verbreitet sind die 750er sowie die 950er Palladiumlegierung. In seiner Reinform ist das Edelmetall zu weich, um als Schmuckstück getragen zu werden. Die Eigenschaften von vier bis fünf Prozent Iridium, Ruthenium, Silber, Kupfer oder Rhodium sind aber bereits ausreichend, um einer Palladiumlegierung mehr Härte und Wiederstandsfähigkeit zu verleihen. Die silberweiße Färbung geht durch den Zusatz der Fremdmetalle allerdings verloren und die Palladiumlegierung erhält eine dunkelgraues, nahezu geschwärztes Optik.