Frühstück beim Tiffany – Luxusjuwelier mit Tradition

Der Name Tiffany klingt in den Ohren vieler Schmuckliebhaberinnen wie eine Verheißung. Spätestens durch den Film „Frühstück bei Tiffany“ wurde der New Yorker Luxusjuwelier weltbekannt. Die Romanvorlage um das leicht verrückte und überaus charmante Mädchen Holly Golightly – zauberhaft verkörpert von Audrey Hepburn – schrieb Trumen Capote im Jahr 1958. Doch die Wurzeln der Weltmarke reichen noch viel weiter zurück. Gegründet wurde das Unternehmen bereits 1837 in New York City von Charles Lewis Tiffany und seinem Schulfreund John Burnett Young.

Ein einmaliger Aufstieg

Im ersten Tiffany Geschäft am Broadway in Manhattan wurden Galanterie- Und Schreibwaren verkauft. Für die Eröffnung von Tiffany & Young hatte sich Charles Lewis Tiffany die damals hohe Summe von 1.000 Dollar von seinem Vater geliehen. Die Einnahmen des ersten Tages betrugen noch nicht mal 5 Dollar. Für diese Summe war hundert Jahre später bei Tiffany nicht mal mehr ein Knopf zu haben. Vier Jahre nach der Eröffnung kam mit Jabez Lewis Ellis ein weiterer Geschäftspartner hinzu und das Sortiment wurde nach und nach durch Uhren, Silberwaren und immer hochwertigeren Schmuck erweitert. Das legendäre Blue Book, der Bestellkatalog von Tiffany, wurde schnell zum Markenzeichen des Unternehmens. Bald schon gehörten auch Diamanten und Goldschmuck zum Portfolio des aufstrebenden Geschäfts. Bereits 1850 wurde eine Filiale in Paris eröffnet. Eine Silberschmiede wurde hinzugekauft. Mit der Schweizer Uhrenmanufaktur Patek schloss Tiffany einen Exklusivvertrag ab. Drei Jahre später, 1853, zahlte Tiffany seine Geschäftspartner aus und war fortan alleiniger Eigner. Auf der Pariser Weltausstellung 1867 erhielt Tiffany einen ersten Platz für seine Silberarbeiten.

Ungebrochen erfolgreich

Es folgten die Eröffnungen weiterer Filialen in Genf und London sowie die Gründung einer eigenen Schweizer Uhrenfabrik. Tiffany war Ende des 19. Jahrhunderts zu einem der weltweit renommiertesten Händler für Schmuck, Edelsteine, Silberwaren und Uhren aufgestiegen und ist es bis heute geblieben. Das türkise Blau des Blue Book wurde markenrechtlich als Tiffany-Blau geschützt. Bald erwarb Charles Tiffany selbst weltweit einzigartige Schmuck-Preziosen. Zu den Erwerbungen gehörten Kronjuwelen aus Frankreich und Spanien und der einzigartige südafrikanische Rohdiamant „The Big Hole„. Nach der Bearbeitung im eigenen Haus erhielt der prächtige Stein den Namen Tiffany-Diamant. Heute noch ist er im Flagship-Store in der New Yorker Fifth Avenue ausgestellt. Charles Tiffany selbst erhielt schon bald den Beinamen „König der Diamanten„.

Ein illustrer Kundenkreis

Zum glanzvollen Kundenkreis von Tiffany zählten die reichsten New Yorker Familien. Die Vanderbilts, Whitneys und Astors gaben sich hier die Klinke in die Hand. Doch auch zahlreiche Monarchen und Politiker kauften bei Tiffany ein. Zu den erlauchten Kunden gehörte Abraham Lincoln ebenso wie später Franklin D. Roosevelt und John F. Kennedy. Auf mehreren Weltausstellungen erhielt Tiffany Preise für seine Schmuckkollektionen. Durch diese Präsenz und die Auszeichnungen wurden auch immer mehr europäische und arabische Monarchen auf Tiffany aufmerksam. Unter anderem ernannten der österreichische Kaiser und der russische Zar Tiffany zu ihrem Hofjuwelier. Auch bekannte Schauspielerinnen und Damen aus der High Society gehörten zu den Kundinnen von Tiffany. Zu ihnen zählten die Duchess of Windsor, Mona von Bismarck oder Gloria Guinness ebenso wie Greta Garbo, Elizabeth Taylor, Jackie Kennedy und Audrey Hepburn. Im Gegensatz zu Holly Golightly konnte sie sich den Einkauf beim Luxusjuwelier durchaus leisten.

Und weitere Markenzeichen

Im Jahr 1902 starb der Firmengründer Charles Lewis Tiffany und sein Sohn und Erbe Louis Comfort Tiffany übernahm die Geschäfte. Der Glas- und Schmuckdesigner ist der Erfinder der weltbekannten Tiffany-Glaskunst, die schnell zu einem weiteren Markenzeichen des Unternehmens wurde. Berühmte Designer konnten im Laufe der Zeit für die Schmuckkollektionen von Tiffany gewonnen werden. Elsa Peretti, Paloma Picasso und Frank Gehry sind drei von ihnen. Der Tiffany-Verlobungsring ist ebenfalls ein Markenzeichen des Unternehmens, das längst zum Klassiker geworden ist. Der Solitär-Ring mit seiner speziellen Fassung verleiht einem Diamanten besonders viel Glanz und gilt vor allem in den USA als der Verlobungsring schlechthin.

Nicht länger in Familienbesitz

Nachdem die Tiffany-Umsätze Mitte der 1950er Jahre zurückzugehen begannen, erwarb Walter Hoving, ein amerikanischer Unternehmer, 1955 die Mehrheit an dem Unternehmen. Mit ihm an der Spitze konnten die Umsätze wieder gesteigert werden – und zwar von sieben Millionen Dollar (Mitte der 1950er Jahre) auf 100 Millionen Dollar 1980. Ein Jahr zuvor, 1979 übernahm Avon Products Tiffany & Co, um das Unternehmen dann 1987 an die Börse zu bringen. Heute zählen JPMorgan Chase, Lone Pine Capital, The Vanguard Group, BlackRock und weitere zu den größten Anteilseignern Tiffanys.

Weltmarke mit Renommée

Die Zusammenarbeit von Tiffany und der Schweizer Uhrenmarke Patek Philippe besteht bis heute fort. Mit Geschäftssinn, Erfindungsreichtum und Originalität konnte sich Tiffany immer wieder Alleinstellungsmerkmale schaffen und sein Renommée als Weltmarke ausbauen. Im Jahr 2000 wurde die Tiffany & Co. Foundation gegründet. Die Stiftung widmet sich der sozialen Verantwortung des Unternehmens und dem Umweltschutz. Tiffany hat weltweit mehr als 13.000 Mitarbeiter und über 300 eigene Ladengeschäfte. Nicht zuletzt aber hat sich Tiffany um die Geschichte des Schmucks und des Schmückens verdient gemacht. Es wurden immer wieder innovative Verfahren zur Schmuckherstellung entwickelt. Zur Maxime des Unternehmens gehört es, dass die Goldschmiedekunst einzig und allein dazu dienen soll, die Schönheit edler Steine hervorzuheben und ins rechte Licht zu rücken.