Edelmetalle, allen voran Gold, können zur Diversifizierung des Portfolios genutzt werden. Besonders vor und während Krisenzeiten ist Gold bei vielen Privatanlegern beliebt, da es sich oftmals nicht oder sogar negativ zu Anlageprodukten wie Aktien entwickelt und damit zum Vermögensschutz beitragen kann.
Wer sein Portfolio, bestehend aus Aktien, Anleihen, Fonds oder auch Immobilien, mit Gold weiter diversifizieren möchte oder in Krisenzeiten ganz einfach nach einem „sicheren Hafen“ sucht, wird schnell verschiedene Möglichkeiten zur Investition in das Edelmetall finden. Damit Sie aus dieser Vielfalt an Möglichkeiten letztendlich eine Goldinvestition auswählen, die sich auch in einigen Jahren noch richtig für Sie anfühlt, erfahren Sie in diesem Beitrag, welche Fehler Sie unbedingt nicht machen sollten.
Inhaltsverzeichnis
Falsches Goldprodukt kaufen
Die Masse an Informationen rund um das Thema Goldinvestitionen wirkt gerade auf Einsteiger schnell überwältigend. Um der Informationsflut zu entgehen, setzen einige von ihnen einfach auf jenes Goldprodukt, das ihnen als Erstes in den Sinn kommt.
Dabei ist es je nach Anlagestrategie und -ziel wichtig, Goldprodukte gezielt auszuwählen:
- Durch ihre genormten Maße lassen sich mehrere Goldbarren leicht stapeln und in einem Tresor aufbewahren. Goldmünzen hingegen sollten nach Art und Stückelung sortiert gelagert werden, um eine schnelle Identifikation möglich zu machen.
- Aufgrund ihrer einfachen Prägung und dem geringen Herstellungsaufwand sind Goldbarren in der Anschaffung meist kosteneffizienter als Goldmünzen, die über eine aufwändige Prägung verfügen und damit pro Gramm Gold einen höheren Preis als die Barren haben.
- Das Gewicht von Goldbarren ist üblicherweise höher als das von Goldmünzen – Tafelbarren stellen hier eine Ausnahme dar. Damit fällt es bei einem späteren Verkauf in der Regel leichter, Käufer für Münzen als für einen ganzen Goldbarren zu finden.
- Goldmünzen besitzen aufgrund ihrer Prägung oftmals einen Sammlerwert. Aus ästhetischen Gründen eignen sie sich außerdem besser als Geschenk.
Goldschmuck sollten Sie, wenn Sie in Gold investieren möchten, möglichst meiden. Hier zahlen Sie beim Kauf pro Gramm Gold meist deutlich mehr als beim Kauf von Barren oder Münzen. Zudem ist Goldschmuck gemäß der gesetzlichen Definition kein Anlagegold, weshalb bei der Anschaffung 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig werden.
Nicht oder nicht ausreichend recherchieren
Nachdem Sie sich für ein Goldprodukt entschieden haben, sollten Sie weder das auf den ersten Blick vielversprechendste Angebot auswählen noch den erstbesten Händler aufsuchen, der Ihnen bei Ihren Recherchen begegnet.
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, einen seriösen und vertrauenswürdigen Händler zu finden, der das von Ihnen gewählte Produkt führt.
Achten Sie bei Ihrer Recherche darauf, wie transparent der Händler in Bezug auf die Qualität und Reinheit des von ihm angebotenen Goldes ist. Bereits beim Besuch der Händler-Website sollten Sie ein gutes Gefühl haben.
Wichtiger ist jedoch, dass Sie vor dem Goldkauf persönlichen Kontakt mit dem Händler haben. Lassen Sie sich hier nicht von Floskeln, besonders günstigen Preisen und anderen falschen Versprechen locken – denken Sie immer daran, dass der Händler selbstverständlich selbst Gewinn machen möchte. Daher ist es meist ein Zeichen von Seriosität, wenn Sie der Händler auch auf Gebühren und das sogenannte „Aufgeld“ aufmerksam macht, die im Zusammenhang mit dem Goldkauf anfallen.
Scheuen Sie sich nicht, mit mehreren Goldhändlern zu sprechen, bevor Sie eine Transaktion tätigen. Erst, wenn Sie einem Händler wirklich vertrauen und die Qualität seiner Goldprodukte sichergestellt ist, sollten Sie eine Entscheidung treffen.
Gold mit zu geringer Reinheit kaufen
Haben Sie einen seriösen Edelmetallhändler ausgewählt, sollte Ihnen dieser Fehler nicht unterlaufen. Dennoch ist es ratsam, dass Sie selbst darauf achten, hochwertiges Gold zu kaufen.
Hochwertig sind Goldprodukte, wenn sie eine hohe Reinheit aufweisen – also einen hohen Anteil an reinem Gold enthalten. Die Höhe des Goldanteils ist an der Punzierung des Goldproduktes erkennbar.
Die höchstmögliche Reinheit von Gold beträgt 99,99 Prozent, erkennbar an der Punze „999,9“ oder „24 kt“. Auch mit einer Reinheit von 99,5 Prozent ist ein hoher Wert gegeben. Goldprodukte, deren Reinheit unter 99,5 Prozent liegt, gelten nicht als Anlagegold und sind damit auch nicht für Goldinvestitionen geeignet.
8 Karat | 333er Gold | 33,3 % |
9 Karat | 375er Gold | 37,5 % |
10 Karat | 417er Gold | 41,7 % |
14 Karat | 585er Gold | 58,5 % |
18 Karat | 750er Gold | 75 % |
20 Karat | 833er Gold | 83,3 % |
21 Karat | 875er Gold | 87,5 % |
22 Karat | 916,66er Gold | 91,666 % |
24 Karat | 999er Gold | 99,9 % |
Keine langfristige Anlagestrategie fahren
Der Goldpreis macht nur selten große Sprünge, weshalb es nur in Ausnahmefällen Sinn ergibt, auf den Goldpreis zu spekulieren. Die historischen Schwankungen des Goldpreises zeigen, dass Gold eher als langfristige Anlage dient.
Hinzu kommt, dass beim Goldkauf ein sogenanntes Aufgeld fällig wird, das die Produktionskosten, die Logistikkosten und die Händlermarge umfasst. Damit die Goldanlage keinen Verlust für Sie bedeutet, müssen Sie nun mindestens so lange warten, bis der Goldpreis die gesamten Anschaffungskosten deckt. Daher ist aufgrund der recht langsamen Entwicklung des Goldpreises ein langfristiger Anlagehorizont kaum vermeidbar.
Zur falschen Zeit investieren
Gold gilt bei vielen als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten – und als solcher kann das Edelmetall auch tatsächlich zum Vermögensschutz beitragen. Allerdings gilt dies meist nur in vollem Umfang, wenn das Gold bereits vor Eintritt der Krise erworben wurde.
Während wirtschaftlicher oder geopolitischer Krisen steigt der Goldpreis häufig und die Anschaffung ist zu diesem Zeitpunkt folglich teurer.
Diversifizierung vernachlässigen
Darum ist es sinnvoll, Gold bereits lange bevor sich eine Krise abzeichnet, zu erwerben – allein schon, um das Portfolio zu diversifizieren und so ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sicherheit und Risiko zu schaffen.
Manche Anleger investieren entweder in zu viel Gold und erzielen so mit ihrem Portfolio kaum noch Gewinne, während andere zu viel in Aktien, Anleihen und Kryptowährungen investieren und so ein zu risikoreiches Portfolio schaffen.
Darum ist es wichtig, dass Sie die Gesamtheit Ihrer Investitionen immer im Blick behalten, das Risiko bei Bedarf streuen und das Verhältnis zwischen Risiko und Sicherheit immer wieder an Ihre Anlageziele anpassen.
Tipp: Experten raten dazu, das Risiko innerhalb des Portfolios mit zwischen fünf und 20 Prozent an Gold und anderen Edelmetallen zu streuen.