Abbau und Vorkommen von Silber

Schmuckstücke aus Silber werden ebenso gern getragen wie Goldschmuck. Daneben gilt das Edelmetall aber auch in der Industrie als besonders wichtiges Material, das als Katalysator eingesetzt wird, aber auch in der Elektrik, Elektronik, Medizin und Dentaltechnik eine wichtige Rolle spielt. Gerade Silber in der industriellen Anwendung kann häufig nicht mehr recycelt werden und so muss ständig mehr von dem Edelmetall produziert werden. Ist von Silberproduktion die Rede, ist damit eigentlich der Abbau des Edelmetalls gemeint, da es nur an bestimmten Orten der Welt in der Erdkruste vorkommt. Wo sich diese Vorkommen befinden, wer besonders große Mengen an Silber abbaut und welche Methoden dafür eingesetzt werden, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Aktuelle Zahlen: Silbervorkommen und Fördermengen

In Nord- und Südamerika befinden sich die wichtigsten Vorkommen des Edelmetalls. Allein auf Peru war zwischen 2003 und 2009 für rund 20 Prozent der gesamten Silberproduktion verantwortlich. Heute führt Mexiko die Rangliste der größten Silberproduktion mit einer Fördermenge von 6110 Tonnen Silber im Jahr 2017 – weit vor Peru mit 4300 Tonnen, China mit 3500 Tonnen und Polen mit 1290 Tonnen.

Gewonnen wird Silber meist aus Silbererzen. Oft kommen sie als Oxide oder Sulfide gemeinsam mit Kupfer-, Zink- und Bleierzen vor. Rund 20 Prozent der Fördermengen werden aus Silbererzen gewonnen. Bleierze enthalten meist 0,01 bis 1 Prozent des Edelmetalls.

Silber AG

Seit Beginn des Silberabbaus wurden Schätzungen zufolge rund 1,74 Millionen Tonnen des Edelmetalls (rund 44 Milliarden Silber-Unzen) vom Menschen an die Oberfläche befördert.

Bislang gibt es keine belastbaren Informationen darüber, wie groß die abbaubaren Silberreserven sind. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass der Mensch noch rund 560.000 Tonnen Silber fördern kann, bis alle erreichbaren Silbervorkommen ausgeschöpft sind. Ein Großteil des noch förderfähigen Silbers soll sich mit 120.000 Tonnen in Peru befinden, 100.000 Tonnen Silber sollen in Polen und 90.000 Tonnen in Australien förderfähig sein.

Neben den abbaubaren Vorkommen existieren natürlich auch solche Silbervorkommen, die vom Menschen nicht abgebaut werden können. Zu diesen Vorkommen zählt nicht nur Silber, das so tief in der Erdkruste liegt, dass es nicht erreichbar ist. Auch Silbervorkommen, die schlichtweg zu klein und damit nicht gewinnbringend abgebaut werden können, gelten hier als vorhandene, aber nicht-abbaubare Vorkommen.

Folgen des intensiven Silberabbaus

Anhand der Schätzungen zu den bisher abgebauten Silbermengen und den Schätzungen zu den aktuell noch abbaubaren Silbervorkommen, wird eines klar: Inzwischen hat der Mensch mehr als dreimal so viel Silber an die Oberfläche befördert, als nun noch gefördert werden kann.

Die hohen Fördermengen der letzten Jahrzehnte haben damit also zur Folge, dass es in den kommenden Jahrzehnten zu einer Verknappung von Silber kommen könnte. Dabei würde immer weniger bis hin zu gar keinem Silber abgebaut werden, was zu einem deutlich geringeren Silberangebot auf dem Markt führen würde. Schon heute sinkt das jährliche Abbauvolumen von Jahr zu Jahr.

Damit gewinnt das Recycling eine immer größere Bedeutung – auch, um bekannte Vorkommen zu schonen. Recycelt wird Silber unter anderem, indem Silberschmuck und -gegenstände in Scheideanstalten eingeschmolzen oder der Rohstoff in aufwändigen Verfahren von Fotopapieren, Entwickler- und Fixierbändern sowie Elektronikschrott, Batterien und Röntgenfilmen wiedergewonnen wird.

Silbernachfrage

Die Nachfrage nach Silber ist in den letzten Jahren, anders als die Fördermenge des Edelmetalls, gestiegen. Verantwortlich dafür ist vor allem der Investitionsmarkt, da Silber ein immer beliebteres Anlageprodukt wird. In der Medizintechnik sowie in der Schmuckindustrie ist hingegen eine sinkende Nachfrage zu beobachten.