Der Goldpreis fällt im Juli auf tiefsten Stand seit fast einem Jahr

Bereits ab Ende April mussten Anleger beim Gold leichte Verluste hinnehmen. Im Juli allerdings fiel der Goldpreis auf bis zu 1.647 Euro pro Feinunze und erreichte damit seinen niedrigsten Stand in den letzten elf Monaten.

Elf-Monats-Tief – mögliche Ursachen

Bereits ab dem 14. Juli 2022 zeichneten sich leichte Kursverluste beim Gold ab. Dass der Goldpreis allerdings von 1.725 Euro auf unter 1.650 Euro fallen würde, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen. Am 21. Juli 2022 war es dann so weit und das Gold erreichte seinen niedrigsten Preis seit August 2021.

Ursächlich für den Kurssturz sollen gleich mehrere Faktoren sein:

  • aufgewerteter US-Dollar: Gold wird in der US-amerikanischen Währung gehandelt. Dadurch hat sich das Gold für zahlreiche Investoren wechselkursbedingt verteuert, als der Dollar gegenüber dem Euro eine Aufwertung erfahren hat. Für einige Anleger war das Anlass genug, um Gold weniger nachzufragen, was sich natürlich negativ auf den Goldpreis auswirken musste.
  • steigende Kapitalmarktzinsen: Weltweit stiegen im Juli 2022 die Kapitalmarktzinsen. Das stellt einen guten Grund für viele Anleger dar, Edelmetallen erst einmal den Rücken zu kehren, da sie anders als festverzinsliche Wertpapiere keine regelmäßigen Erträge abwerfen.
  • geringe Popularität: Gold scheint in der letzten Zeit an Popularität verloren zu haben. Davon zumindest geht der Experte Craig Erlam vom Handelshaus Oanda aus. Er weist darauf hin, dass der Goldpreis in letzter Zeit auch dann Verluste verzeichnete, wenn die Marktzinsen und der US-Dollar nicht angestiegen sind.

Übrigens: Auch der Silberpreis gab am 21. Juli 2022 deutlich nach und sank zeitweise auf bis zu 17,90 Euro pro Unze.

Ende Juli – geht es nun mit dem Goldpreis wieder bergauf?

Sowohl Silber als auch Gold verzeichneten nach dem 21. Juli 2022 keine gravierenden Kursverluste mehr. Ab dem 27. Juli 2022 ging es für beide Edelmetalle wieder bergauf und inzwischen konnten die Kursverluste, die bereits seit Anfang Juli auftragen, wieder aufgeholt werden.

Interessant ist diese Entwicklung vor allem, da die US-Notenbank Fed die Zinsen erneut um 0,75 Prozentpunkte angehoben hat, der Gold- und der Silberpreis jedoch nicht wie jüngst fielen, sondern sogar zunahmen. Unter Umständen ist diese Entwicklung auch der Aussage des Fed-Chefs Jerome Powell zu verdanken, der am 27. Juli 2022 andeutete, dass bei den nächsten Zinsschritten moderat vorgegangen werden solle. Auch schwächte sich der US-Dollar zu diesem Zeitpunkt bereits wieder etwas ab und so kostete ein Euro bereits am Vormittag des 29. Juli 2022 wieder 1,0250 US-Dollar.