Was schon im Jahre 1949 Marilyn Monroe als „Girl’s best friend“ besang, hat bereits eine viel längere Geschichte. Schon immer haben Diamanten eine faszinierende Wirkung auf Menschen ausgeübt. Auch heute noch schmückt man sich gerne mit Kostbarkeiten aus diesem wertvollen Stein. Der Name des funkelnden Edelsteins stammt aus dem Griechischen und leitet sich ab vom Wort „adamas“, was zu deutsch soviel wie unbesiegbar heißt. Dies soll auf die besondere Härte des Edelsteines hindeuten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Herkunft des Diamanten
Schon etwa um das Jahr 800 v. Chr. wurden historischen Überlieferungen zufolge Diamanten in Indien abgebaut. Dort galten Sie als wertvolles Handelsgut und dienten bei den betuchten Einwohnern sogar als Zahlungsmittel. Erst im Jahre 1725 entdeckte man weitere Vorkommen von Rohedelsteinen in Brasilien. Neuere Quellen taten sich später in Kanada und in Russland auf. Diamanten waren zur Zeit der Herrschaft Ludwigs des IX. von Frankreich zwischen 1214 und 1270 kaum erhältlich, da der Herrscher ein Gesetz erließ, dass die Edelsteine nur dem Königshaus vorbehalten bleibt. Erst zum 15. Jahrhundert durften auch einfache Bürger Diamanten besitzen. Heutzutage stammen übrigens rund 65 % der sich im Handel befindlichen Diamanten aus Ländern des afrikanischen Kontinents.
Diamanten in der Mythologie
In der Mythologie spielten Diamanten schon immer eine bedeutende Rolle. Griechischen Philosophen zufolge wohnten himmlische Geister in ihnen. Für die Römer waren es abgesplitterte Teile von Sternen oder auch Tränen der Götter. Im Hinduismus erklärte man sich die Entstehung der Diamanten mit dem Einschlag eines Blitzes in einen Felsen. Im Judentum wurde geglaubt, dass ein Diamant, der auf einen schuldigen Menschen gerichtet wird, sich dunkel verfärbt, hingegen bei einer unschuldigen Person heller erstrahlt. Im Mittelalter bis hin zur Renaissance sah man in den Diamanten zahlreiche esoterische Wirkungsweisen. So sollten sie beispielsweise seinem Besitzer Tapferkeit, Mut und Unbesiegbarkeit verleihen. Auch dienten Sie zum Verjagen von bösen Geistern und Alpträumen sowie als Schutz des Hauses vor Feuer. Schließlich hatten sie weithin auch den Ruf, Geisteskranke zu beruhigen.
Eigenschaften und Diamantschliff
Als das härteste, natürlich vorkommende Material auf der Erde, verfügt der Diamant zudem über eine strahlende Brillanz. Diese ist eine Reflexion weißen Lichts, die beeinflusst wird von der Farbe, der Transparenz sowie von der Fluoreszenz des einzelnen Edelsteins. Das Spiel des Lichts wird zusätzlich unterstützt durch ein regenbogenartiges Farbenspiel, da der Diamant die Fähigkeit besitzt, das Licht in seine Spektralfarben aufzuteilen. Diese Eigenschaften werden durch den Brillantschliff noch mehr zur Geltung gebracht. Dadurch wird die Anzahl der Facetten verstärkt. Das Verfahren des Brillantschliffs wurde im 18. Jahrhundert von einem venezianischen Diamantschleifer namens Vincenzio Perruzzi entwickelt. Die erste große Diamantschleiferei wurde von Henry Morse im Jahre 1860 in Boston ins Leben gerufen. Marcel Tolkowski, ein Mitglied einer bekannten Diamanten-Dynastie, berechnete die notwendigen Schnitte für den präzisen Diamantschliff, der weltweit Einsatz findet.
Bestandteile und Farbvarianten des Diamanten
Grundsätzlich besteht der Diamant aus kristallinem Kohlenstoff. In der Regel ist er farblos, beziehungsweise weiß, da in seine kompakte Außenhaut kaum farbgebende Spurenelemente eindringen können. Dennoch gibt es auch farbige Exemplare, die man im Fachjargon als sogenannte „Fancy Diamanten“ bezeichnet. Hierbei handelt es sich um Edelsteine, die durch die Einwirkung von Stickstoff, Wasserstoff oder Bor Anomalien in ihrer Kristallstruktur erfahren. Diese, in der Natur sehr seltenen Exemplare, können eine Tönung von Gelb, Rot, Blau, Braun oder auch Schwarz aufweisen. Da diese Fancy Diamanten nur vereinzelt vorkommen, gibt es im Handel auch Edelsteine die künstlich farbbehandelt wurden. Um sicher zu gehen, dass es sich um echte „Fancies“ handelt, hat das GIA (Gemmologisches Institut von Amerika) die Bestimmung der Farbe sowie der Reinheit dieser Edelsteine auf einer Farb- und Reinheits-Skala vereinheitlicht.
Karat und Preis
Der Wert eines Diamanten wird von den Fachleuten nach unterschiedlichen Kriterien bemessen. Am stärksten beeinflusst wird diese Wertberechnung allerdings durch das Karat-Gewicht. So gilt in der Regel: Je schwerer der Diamant ist, umso höher ist sein Wert und somit auch der Preis. Ein Karat entspricht dem Gewicht von 0,2 Gramm. Dies wird in 100 Punkte unterteilt. Somit wird ein Halbkaräter mit einem Gewicht von 0,1 Gramm in Fachjargon auch 50 Punkter genannt. Dennoch ist zu beachten, dass ein Einkaräter nicht etwa doppelt soviel wert sein kann als ein Halbkaräter, sondern eher ein Vielfaches. Dies liegt daran, dass der Diamant nicht nur wegen seines höheren Gewichtsanteils, sondern auch pro Karatanteil teurer gehandelt wird.
Farbskala
GIA | CIBJO/IDC |
---|---|
D | Hochfeines Weiß + |
E | Hochfeines Weiß |
F | Feines Weiß+ |
G | Feines Weiß |
H | Weiß |
I | Leicht getöntes Weiß + |
J | Leicht getöntes Weiß |
K | Getöntes Weiß + |
L | Getöntes Weiß |
M-Z | Getönt 1-4 |
Reinheitsskala
Bezeichnung | Bedeutung |
---|---|
IF | Lupenrein, keine inneren Merkmale |
VVS1 - VVS2 | bei 10-facher Vergrößerung extrem schwer erkennbare Einschlüsse |
VS1 | bei 10-facher Vergrößerung sehr schwer erkennbare Einschlüsse |
VS2 | bei 10-facher Vergrößerung schwer erkennbare Einschlüsse |
SI1 | bei 10-facher Vergrößerung leicht erkennbare Einschlüsse |
SI2 | bei 10-facher Vergrößerung deutlich erkennbare Einschlüsse |
PI1 | mit bloßem Auge gerade noch erkennbare Einschlüsse |
PI2 | mit bloßem Auge erkennbare Einschlüsse |
PI3 | mit bloßem Auge leicht erkennbare Einschlüsse |