Ein wahrer Goldrausch ist ausgebrochen. Immer mehr Menschen wollten ihr Geld in Gold anlegen. Dies hat zu einem starken Anstieg des Goldpreises geführt. Der Grund für den Goldboom liegt auf der Hand: die Negativzinsen. Um diese zu vermeiden, legen viele Anleger ein Teil ihres Vermögens lieber in diesem beliebten Edelmetall an.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Silber ist das Edelmetall der Stunde
- 2 Mehrwertsteuer verteuert das Silber
- 3 Im Ausland gekauftes Silber enthält noch keine Mehrwertsteuer
- 4 Wie funktioniert ein solcher Kauf?
- 5 Wie läuft ein Verkauf von Silber aus dem Zollfreilager ab?
- 6 Wie viel kostet das Aufbewahren von Silber in einem solchen Lager?
- 7 Eine Ausnahme: die Differenzbesteuerung
Silber ist das Edelmetall der Stunde
Doch gemäß Experten ist Silber das Edelmetall der Stunde. Dort bestehen momentan, angesichts des hohen Goldpreises, bessere Aussichten auf eine Wertsteigerung und damit auf einen Gewinn. Der Silberkurs ist bis jetzt noch nicht stark gestiegen und hat noch Steigerungspotenzial. Denn auf einen Anstieg des Goldpreises ist in der Vergangenheit auch einen Anstieg des Silberpreises gefolgt. Betrachtet man aber den Silberpreis über einen längeren Zeitraum, fällt schnell auf, dass dieser stärker schwankt als der Goldpreis.
Mehrwertsteuer verteuert das Silber
Silber unterliegt der Mehrwertsteuer. Auf dem in Deutschland erhältlichen Silber ist also die Mehrwertsteuer bereits enthalten. Dies führt natürlich dazu, dass das Silber teurer ist, die Mehrwertsteuer das Edelmetall also verteuert. Gibt es legale Möglichkeiten, die Mehrwertsteuer zu umgehen?
Im Ausland gekauftes Silber enthält noch keine Mehrwertsteuer
Wird das Silber im Ausland gekauft, enthält dieses die deutsche Mehrwertsteuer noch nicht. Der Käufer erhält also mehr Silber für das gleiche Geld! Doch wird das Silber nach Deutschland eingeführt, ist die Mehrwertsteuer fällig. Die Lösung liegt auf der Hand – und sie ist legal: Das Silber in einem Zollfreilager zu belassen, die es beispielsweise in der Schweiz und in Hongkong gibt.
Wie funktioniert ein solcher Kauf?
Der Investor kauft das Silber bei einem Händler, der dieses in ein solches Lager liefert. Der neue Besitzer des weißen Edelmetalls bekommt es also nie in die Hände. Fällig wird eine Mehrwertsteuer erst, wenn das Edelmetall aus dem Lager physisch entnommen wird. Dies eignet sich sowohl für Silberbarren, also auch für Silbermünzen. Die beliebtesten Silbermünzen sind etwa:
- Wiener Philharmoniker Silber 1 oz
- Maple Leaf Silber 1 oz
- Lunar Serie II Silber 1 oz
- American Eagle Silber 1 oz
- China Panda Silber 1 oz
- Australian Kookaburra Silber 1 oz
- Wildlife Kanada 1 oz
- Lunar Serie II Silber 1 kg
- Libertad 1 oz
- Koala 1 oz
Investoren sollten sich auch bei Silberbarren aber auf hochwertiger Silber konzentrieren, das von einer hohen Reinheit ist. Diese haben einen hohen Wiederverkaufswert und können auch einfach weiter veräußert werden.
Wie läuft ein Verkauf von Silber aus dem Zollfreilager ab?
Wird das Silber verkauft und wird weiter veräußert, fällt eine Gebühr an. In den meisten Fällen wird das Silber aber nicht entnommen, sondern wird in das Zollfreilager des neuen Käufers oder Händlers gebracht, wo es wiederum gelagert wird, ohne dass eine Mehrwertsteuer anfällt.
Wie viel kostet das Aufbewahren von Silber in einem solchen Lager?
Die Gebühr für die Lagerung des Silbers beläuft sich auf etwa 1 Prozent des Wertes des Silbers pro Jahr. Die Lagergebühr ist abhängig vom Wert des gesamten Silbers, das von einem Kunden gelagert wird. Zu diesem Preis kommen die verschiedenen Gebühren des Händlers hinzu. Experten sprechen davon, dass sich der Kauf von Silber und die Aufbewahrung in einem Zollfreilager ab einer Anlagesumme von 15.000 Euro lohnt, andere sprechen von 30.000 bis 50.000 Euro, die mindestens in Silber angelegt werden sollten. Dies ist aber auch abhängig von der aktuellen Wertsteigerung des Edelmetalls, ob sich eine Aufbewahrung in einem dieser Lager in der Schweiz oder in Hongkong lohnt.
Eine Ausnahme: die Differenzbesteuerung
Dass bei der Einfuhr von Silber nach Deutschland der hierzulande übliche Mehrwertsteuersatz Anwendung findet, ist allerdings nicht ganz richtig. Handelt es sich um Silbermünzen oder Silberbarren, die aus einem Land importiert werden, das der Europäischen Union nicht angehört, kann die Differenzbesteuerung angewendet werden.
Bei der Differenzbesteuerung wird der in Deutschland geltende Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent ausschließlich auf die Differenz zwischen dem Einkaufspreis und dem Verkaufspreis der Silbermünze oder des Silberbarrens angewendet. Kauft und führt ein Händler aus dem Nicht-EU-Ausland also eine Silbermünze für 200 Euro ein und möchte er diese für 250 Euro weiterverkaufen, zahlen Sie als Käufer lediglich auf den Differenzbetrag von 50 Euro die Mehrwertsteuer von 19 Prozent.
Fazit
Wer Geld verdienen will und in Silber investiert, weil er davon ausgeht, dass der Silberpreis steigen wird, tut gut daran, dass er möglichst viel Silber für sein Silber erhält. Da ist ein Zollfreilager eine gute Alternative, die zudem legal ist. Es geht dabei nicht darum, Geld vor dem Fiskus zu verstecken, sondern darum, das Silber nicht in das Land einzuführen, und damit lediglich die Mehrwertsteuer einzusparen.