Iridium Ratgeber – Eigenschaften, Vorkommen und Verwendung

Iridium ist ein sehr seltenes, nur in geringen Mengen gefördertes Edelmetall, das als das korrosionsbeständigste Element gilt. Verwendet wird das Metall in zahlreichen Bereichen, etwa der chemischen Industrie, der Medizin sowie der Schmuckindustrie. Spannend ist Iridium jedoch nicht nur in der Industrie, sondern auch für Anleger. Das Edelmetall hat in den letzten fünf Jahren eine unglaubliche Performance gezeigt – wobei sich der Kurs in den Jahren zuvor sehr stabil hielt.

Chemische Eigenschaften von Iridium

Iridium besitzt das Elementsymbol „Ir“ sowie die Ordnungszahl 77. Das Übergangsmetall steht im Periodensystem in der Gruppe 9, auch Cobaltgruppe genannt. Eine unvollständige Oxidation des Edelmetalls findet bei Rotglut statt. Das dabei entstehende schwarze IrO2 zerfällt oberhalb 1140 °C jedoch wieder. In Mineralsäuren wie auch in Königswasser ist das Metall beständig. Iridium in Form von Pulver ist entzündbar.

Physikalische Eigenschaften von Iridium

Das Edelmetall ist sehr spröde und hart, weshalb es sich nur schwer bearbeiten lässt, zugleich aber als das korrosionsbeständigste Element gilt. Nach Osmium ist Iridium das zweitdichteste Element.

Iridium-Vorkommen

Das Übergangsmetall ist nicht nur seltener als Gold oder Platin, sondern gilt gemeinsam mit Ruthenium und Rhodium als eines der seltensten nicht-radioaktiven Metalle. In der Erdkruste enthalten ist Iridium lediglich zu einem Anteil von 1 ppb (parts-per-billion). Die wichtigsten Vorkommen des Edelmetalls befinden sich im Ural, in Südafrika, in Borneo, Japan und Tasmanien sowie in Nord- und Südamerika.

Elementar kommt Iridium in Form kleiner Körner oder gemeinsam mit Platin vor. Gemeinsam mit Osmium bildet das Edelmetall die beiden natürlich vorkommenden Metalle Iridosmium, das zu 20 bis 45 Prozent aus Iridium und zu 55 bis 80 Prozent aus Osmium besteht, sowie Osmiridium, das zu 50 Prozent aus Iridium und zu 50 Prozent aus Osmium, Ruthenium, Rhodium und Platin besteht.

In freier Form kommt Iridium außerdem in Flusssanden vor. Auch fällt es bei der Verhüttung von Nickelerzen an.

Verwendung von Iridium

Iridium wird meist als Legierungsbestandteil eingesetzt, um der Legierung Härte oder Sprödigkeit zu verleihen.

Schmuck

In der Schmuckindustrie kommen Platin-Iridium-Legierungen zur Fertigung von stark beanspruchte Stücke wie Trauringe, Verschlüsse oder Krawattennadeln zum Einsatz.

Chemische Industrie

Das Edelmetall wird zudem als Bestandteil eines Elektrolyseur zur Erzeugung von Wasserstoff, als auch als Katalysator chemischer Reaktionen eingesetzt.

Medizin

In der Medizin dient Iridium als Bestandteil von Dentallegierungen.

Sonstige

Darüber hinaus dient das Übergangsmetall als Legierungsbestandteil des dritten Ur-Meters und des Ur-Kilogramms, als Material für Tiegel und Behälter für Hochtemperaturanwendungen, als elektrischer Kontakt, als Material für Zündkerzen-Elektroden sowie als Legierung an der Spitze für Füllfederhalter und als UV-Schutzschicht auf hochwertigen Sonnenbrillen.

Iridiumpreis und die Entwicklung

Iridium ist eines der teuersten Edelmetalle. Zwischen Mai 2018 und Mitte Dezember 2020 kostete es relativ konstant zwischen 1.200 und 1.400 Euro pro Unze. Dann stieg der Iridiumpreis stark an und erreichte Anfang April 2021 seinen Höchststand von rund 5.320 Euro pro Unze. Bis zu Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine sank der Kurs auf rund 3.650 Euro, stieg dann jedoch sprunghaft wieder an und kostet heute (Stand 12.04.2022) pro Unze rund 4.615 Euro.