Platin: viele Einsatzmöglichkeiten

In der Welt des Schmucks sowie bei der Geldanlage findet Platin meist deutlich geringere Beachtung als Gold und Silber. Die Nachfrage nach diesen beiden Edelmetallen ist deutlich höher – das Angebot allerdings auch. Im Gegensatz zum Gold, von dem im Jahr 2022 weltweit 3.611,9 Tonnen gefördert wurden, sind die Platin-Fördermengen mit rund 190 Tonnen im selben Jahr deutlich geringer. Benötigt wird diese Menge des Edelmetalls jedoch allemal, besonders von der Automobilindustrie, der Schmuckindustrie, der chemischen Industrie und den Produzenten medizinischer Anwendungen.

Platin in der Automobilindustrie

Rund 41 Prozent der Platinnachfrage im Jahr 2022 entfallen auf die Automobilindustrie, die das Edelmetall vornehmlich für Fahrzeugkatalysatoren benötigen. Eingesetzt werden die Katalysatoren hauptsächlich in Dieselmotoren für Pkw und Lkw. Angesichts der aktuellen Entwicklungen auf dem Automobilmarkt – weg vom Verbrenner, hin zum Elektroantrieb – wird sich die Nachfrage der Automobilindustrie nach Platin in Zukunft voraussichtlich stark verändern.

Platin in der Schmuckindustrie

Die Brautschmuck-Trends 2020

Die zweitgrößte Nachfrage nach dem silbernen Edelmetall kommt von der Schmuckindustrie, die im Jahr 2022 immerhin einen Anteil von rund 21 Prozent an dem nachgefragten Platin hat. Nicht nur im asiatischen Raum, sondern auch in den USA und teils in Europa werden Schmuckstücke aus Platin immer beliebter. Das Edelmetall wird dabei als Legierung mit einem Feingehalt von zwischen 58,5 Prozent und 96 Prozent eingesetzt.

Platin in der chemischen Industrie

In der chemischen Industrie, die einen Anteil von rund 10 Prozent an der Platinnachfrage im Jahr 2022 hat, wird das Edelmetall als Katalysator für die Produktion von Silikon, Benzol und Salpetersäure verwendet.

Platin in der Elektronik

Für die Herstellung elektrischer und elektronischer Anwendungen werden rund vier Prozent des im Jahr 2022 nachgefragten Platins benötigt. So kommt das Edelmetall etwa als Katalysator zur Effizienzsteigerung von Brennstoffzellen zum Einsatz. In der Elektronikindustrie wird es für Thermoelemente und Computerfestplatten verwendet. In der Elektrotechnik ist Platin für die Temperaturmessung wichtig.

Platin in der Medizin

Gold in der Zahnmedizin

In der Medizin findet Platin aufgrund seiner Korrosions- und Hitzebeständigkeit, seiner elektrischen Leitfähigkeit, Biokompatibilität und Duktilität Anwendung. Es wird sowohl in der Medizintechnik als auch in der Pharmakologie eingesetzt: als Bestandteil von Kathetern, Herzimplantaten und Neuromodulationsgeräten sowie in Medikamenten gegen Krebs.

Weitere Einsatzbereiche von Platin

Platin ist aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken – nicht nur aus ästhetischen, sondern auch aus rein praktischen Gründen. Daneben den genannten Einsatzbereichen wird das Edelmetall in zahlreichen weiteren Bereichen des menschlichen Lebens benötigt.

In der Glasherstellung etwa wird das Edelmetall aufgrund seiner Eigenschaften in Schmelztiegeln eingesetzt sowie in Glaseinschmelzlegierungen verwendet. Auch bei der Spezialglasschmelze besteht eine Vielzahl an Geräten aus Platinwerkstoffen, so etwa komplette kontinuierliche Wannensysteme mit einem Platingewicht von mehreren 100 Kilogramm, aber auch Tiegel und Rohrsysteme, Elektroden, Düsen und Auslaufringe.

In der Luftfahrtindustrie findet Platin als Beschichtung von Turbinenleitschaufeln, die in Flugzeugtriebwerken eingesetzt werden, Anwendung. Weiterhin wird das Edelmetall in Schubdüsen und Verkleidungen von Raketen verwendet.

Platin als Anlageprodukt

Hohes Interesse für Platin bei den Anlegern

Die vielfältigen Anwendungsbereiche von Platin und die große Nachfrage durch die Industrie machen das Edelmetall zu keinem solch sicheren Anlageprodukt wie Gold eines ist. Seine Preisentwicklung ist stark von wirtschaftlichen Entwicklungen abhängig, dennoch behält es – genau wie Gold – selbst in der größten Krise einen gewissen Wert. Damit handelt es sich bei Platin um ein Anlageprodukt, das für sich allein gesehen zwar keinen „sicheren Hafen“ darstellt, Anlegern dafür jedoch in wirtschaftlich guten Zeiten eine gewisse Chance auf Gewinne verspricht.