In Europa gibt es aufgrund fehlender größerer Goldvorkommen nur wenige, kleine Goldminen. Daher ist es kaum verwunderlich, dass kaum einer weiß, wie der Bau einer Goldmine zustande kommt, wie der Bau abläuft und über welchen Zeitraum eine Goldmine betrieben werden sowie das Leben der lokalen Bevölkerung beeinflussen kann. In diesem Beitrag erfahren Sie deshalb alles, was Sie über den Lebenszyklus einer Goldmine wissen wollen.
Inhaltsverzeichnis
Probenahme, Erkundung & Bewertung
Einen geeigneten Standort für eine Goldmine zu finden, ist ein durchaus aufwändiges Unterfangen. Minengesellschaften müssen oft viel Zeit und Geld investieren, noch bevor überhaupt sicher ist, dass es eine Goldmine geben wird. Wichtig bei der Suche nach einem Standort für die Goldmine ist, dass eine gewinnbringende Förderung möglich ist. Dies bedeutet, dass eine entsprechend große Menge an Gold im Erdreich vorhanden sein muss und dass die Kosten für die Produktion einer Unze Gold unter dem aktuellen Goldpreis liegen.
Für die Feststellung der im Boden enthaltenen Goldmenge, werden Probebohrungen durchgeführt, die im Labor analysiert werden. Darüber hinaus findet eine Beurteilung der Landoberfläche und eine Auswertung von Luftaufnahmen statt. Erst, wenn eine möglichst sichere Einschätzung der Ergiebigkeit der Goldmine gemacht werden kann, können die nächsten Planungsschritte gemacht werden.
Berücksichtigung rechtlicher und ökologischer Faktoren
Ist ein Standort für die Goldmine gefunden, müssen spätestens jetzt die betreffende Landfläche sowie gegebenenfalls umliegende Flächen durch die Minengesellschaft erworben werden. Wichtig ist – gerade in unsicheren Ländern – aber auch, dass sich der Minenbetreiber um eine starke Absicherung kümmert, die sicherstellt, dass er keine unnötigen Investitionen tätigt. Neben weiteren zahlreichen rechtlichen Auflagen, die durch die Minengesellschaft erfüllt werden müssen, gibt es auch ökologische und soziale Faktoren zu berücksichtigen. So ist die Vorlage eines Umweltkonzepts häufig notwendig. Außerdem müssen negative Einflüsse, die der Goldabbau auf die umliegende Bevölkerung haben könnte, ausgeschlossen werden.
Aufbau der Goldmine
Nachdem alle Auflagen erfüllt oder deren Einhaltung zumindest zugesichert werden konnten, beginnt der Aufbau der Goldmine vor Ort. Um Synergien zu schaffen, werden häufig lokale Unternehmen am Aufbau der Mine beteiligt. Fachpersonal, oft auch aus dem Ausland, wird unterdessen angeworben, um im späteren Verlauf für einen reibungslosen Ablauf bei der Goldförderung zu sorgen.
Goldförderung
Abhängig davon, wie groß das zu fördernde Goldvorkommen ist, kann der Zeitraum für die Förderung mehrere Jahrzehnte betragen. In dieser Zeit ist es wichtig, alle wichtigen Prozesse sowie die Einhaltung der Umweltauflagen und der Erhalt guter Arbeitsbedingungen, im Auge zu behalten. Verstöße könnten ansonsten im schlimmsten Fall sogar zu einer vorzeitigen Stilllegung der Mine sowie zu hohen Strafzahlungen führen.
Stilllegung der Goldmine
Am Lebensende einer Goldmine steht immer ihre Stilllegung. Im Idealfall wurden alle erreichbaren Rohstoffe gefördert. Begonnen wird mit dem Rückbau der Mine jedoch schon vorher, nämlich wenn die förderbaren Mengen an Gold sich langsam dem Ende zuneigen. Auch nun ist die Einhaltung der Umweltauflagen wichtig, weshalb die Stilllegung nicht von heute auf morgen möglich ist. Häufig wird eine Renaturierung – meist wie bereits im Umweltkonzept vorgesehen – angestrebt. Doch auch die Bevölkerung soll im besten Fall einen Vorteil aus der Stilllegung der Mine ziehen, weshalb diese in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden stattfindet – etwa, um mögliche Infrastruktur zu übernehmen.