Silber, Platin & Weißgold – ähnlich, aber sicher nicht gleich

Silber, Platin und Weißgold, zwei Edelmetalle und eine hochwertige Legierung, die sich auf den ersten Blick so gar nicht voneinander unterscheiden lassen. Schmuckstücke aus diesen Materialien zeichnen sich durch ihren silbrigen Glanz aus und sind damit ähnlich beliebt. Dennoch suchen manche Menschen speziell nach Schmuck aus Weißgold, während andere Platinschmuck den silbernen Stücken vorziehen. Tatsächlich kann es durchaus sinnvoll sein, beim Schmuckkauf zwischen den drei so ähnlich anmutenden Materialien zu unterscheiden. Warum? Das erfahren Sie in diesem Beitrag.

Silber

Silberbarren

Silber ist ein Edelmetall, allerdings nicht so selten wie Gold oder Platin. Obwohl Silber härter ist als Gold, zeichnet es sich im Vergleich zu Platin und Weißgold als weichstes Material aus. Damit sind Schmuckstücke aus diesem Material nicht ganz so langlebig. Silberschmuck besteht nur selten aus Feinsilber, also aus 999er Silber. Meist kommen Legierungen mit Kupfer zum Einsatz, wobei das 925er Sterling Silber, bestehend aus 92,5 Prozent Silber und 7,5 Prozent Kupfer die bekannteste Legierung ist. Daneben werden hin und wieder auch Legierungen mit einem Anteil von 83,5 Prozent und 80,8 Prozent Silber verwendet.

Platin

Platinbarren

Platin ist ebenfalls ein Edelmetall, genauer ein Weißmetall. Es ist seltener als Silber, aber auch seltener als Gold. Platin ist deutlich härter und schwerer als Gold und kann aufgrund dieser Eigenschaften auch in sehr hohen Legierungen zu Schmuckstücken verarbeitet werden. Häufig kommt eine Legierung mit 95,0 Prozent Gold zum Einsatz – es handelt sich damit um Schmuck aus 950er Platin. Der hohe Platingehalt ist auch Grund dafür, warum Platinschmuck meist weitaus teurer ist, als Schmuck aus Weißgold. Obwohl Platin sehr stabil ist und nicht so leicht beschädigt werden kann, weist auch Platinschmuck mit der Zeit Abnutzungserscheinungen auf. Sichtbar ist die sich dadurch bildende Patina vor allem bei Schmuckstücken, die häufig getragen werden – etwa bei Eheringen.

Weißgold

Weißgold ist eine spezielle Goldlegierung, bestehend aus Gelbgold, das mit Silber oder Palladium legiert wird. Seinen Glanz erhält das Weißgold allerdings durch eine Rhodiumbeschichtung. Rhodium ist ein ebenfalls seltenes Metall. Werden Schmuckstücke viel getragen, trägt sich die Beschichtung mit der Zeit ab. Dadurch geht dem Weißgoldschmuck der kühle Farbton verloren. In den gängigsten Weißgoldlegierungen kommen 75,0 Prozent, 58,5 Prozent oder 37,5 Prozent Gold zum Einsatz, das dann mit Silber oder Palladium gemischt wird. Höhere Legierungen kommen bei Schmuck normalerweise nicht vor, da Gold ein sehr weiches Material ist und Schmuckstücke damit weniger widerstandsfähig wären.

Die Unterschiede auf einen Blick

Platin und Palladium, Display Edelmetallbörse

Material

Platin und Silber sind Edelmetalle, während Weißgold eine Goldlegierung ist. Bei der Fertigung von Silber- und Platinschmuckstücken kommen in aller Regel aber ebenfalls nur Legierungen zum Einsatz, um dem Schmuck eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Schäden zu verleihen.

Farbgebung

Obwohl Schmuck aus allen drei Materialien einen silbrigen Glanz aufweist, gibt es in der Farbgebung feine Unterschiede. Silber ist das am stärksten reflektierende Element und reflektiert im polierten Zustand bis zu 95 Prozent des sichtbaren Lichts. Weißgoldlegierungen mit Platin erreichen einen sehr schönen Weißton, während solche ohne Palladium einen leicht gelblichen Farbton besitzen. Platin besitzt im Gegenteil dazu einen eher gräulichen Farbton, der Silber sehr ähnlich ist. Allerdings ist Schmuck aus Platin meist etwas dunkler als Silberschmuck.

Korrosion / Oxidation

Mit der Zeit läuft Silber an. Dabei bilden sich schwarze, braune oder auch grüne Flecken auf dem Edelmetall, die aber mit etwas Aufwand wieder entfernt werden können. Platin sowie Weißgold mit einem Goldanteil von über 50 Prozent korrodieren hingegen nicht. Allerdings wird die Rhodiumbeschichtung von Weißgold mit der Zeit abgetragen und der kühle Farbton geht verloren. Die Beschichtung kann aber von nahezu jedem Juwelier erneuert werden.

Preis

Silberschmuck ist normalerweise der günstigste, silbern glänzende Schmuck. Da Platinschmuck meist recht hohe Mengen an Platin enthält, ist er oft teurer als Schmuck aus Weißgold.

Fazit

Schmuckstücke aus Silber, Platin und Weißgold bringen allesamt gewisse Vor- und Nachteile mit sich. Platinschmuck gilt als besonders pflegeleicht, ist dafür allerdings auch meist am teuersten. Weißgoldschmuck ist oft deutlich günstiger, allerdings muss die Rhodiumbeschichtung hin und wieder durch einen Juwelier erneuert werden, um den kühlen Farbton beizubehalten. Silberschmuck ist in der Regel am günstigsten, was von Außenstehenden aber nur schwer erkennbar ist. Da Silber oxidiert, also anläuft, muss der Schmuck jedoch regelmäßig gereinigt werden. Die Reinigung kann ein Juwelier übernehmen, aber auch zu Hause durchgeführt werden. Farblich stehen sich die drei Materialien in nahezu nichts nach. Platin ist meist etwas dunkler als Silber und Weißgold ohne Palladium weist einen leicht gelblichen Farbton auf – erkennbar ist dies jedoch nur bei ganz genauem Hinsehen.