Tafelbarren – Ausführungen, Anbieter & Vorteile

Wer würde nicht gerne einen Gold- oder Silberbarren besitzen? Tatsächlich ist es auch mit einem kleinen Budget gar nicht so abwegig, Edelmetallbarren zu kaufen. Natürlich ist hier nicht die Rede von großen 12,5 Goldbarren, sondern von den seit 2011 erhältlichen Tafelbarren im DIN-Format. Sie sind 50 bis 100 Gramm schwer, können in zahlreichen Onlineshops erworben und problemlos im Heimtresor gelagert werden. Was Tafelbarren eigentlich sind, welche Ausführungen es gibt und welche Vorteile sie bieten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was sind Tafelbarren?

Mit dem Begriff “Tafelbarren” sind mehrere kleine, meist nur ein Gramm schwere Gold-, Silber-, Platin- oder Palladiumbarren gemeint, die in Form einer Tafel verkauft werden. Die Kleinstbarren verfügen über eine vollständige Prägung mit den Hersteller- und Gewichtsangaben. Sie sind miteinander verbunden, können bei Bedarf gestückelt werden. Um die Verbundbarren voneinander zu trennen, wird ein Barren an der Sollbruchstelle geknickt und von dem Tafelbarren gelöst. So ist es möglich, auch einzelne Barren zu veräußern.

Die Tafelbarren werden je nach Edelmetall und Hersteller in unterschiedlichen Verbunden produziert:

Tafelbarren aus Gold

Menge x Feingewicht in GrammGoldgehaltMaße in Millimeter
10 x 3,11999,940 x 63 x 0,8
50 x 1999,952 x 74 x 0,8
100 x 1999,9105 x 74 x 0,8
100 x 0,5999,9105 x 74 x 0,85

Tafelbarren aus Silber

Menge x Feingewicht in GrammSilbergehaltMaße in Millimeter
100 x 1999,0105 x 74 x 1,5
10 x 10999,0105 x 74 x 1,5

Tafelbarren aus Platin

Menge x Feingewicht in GrammPlatingehaltMaße in Millimeter
50 x 1999,552 x 74 x 0,8

Tafelbarren aus Palladium

Menge x Feingewicht in GrammPalladiumgehaltMaße in Millimeter
50 x 1999,552 x 74 x 1,5

Herstellung und Vertrieb von Tafelbarren

Die seit 2011 erhältlichen Tafelbarren wurden von der Scheideanstalt “ESG Edelmetall-Service” gemeinsam mit der Schweizer Goldraffinerie und -verarbeitungsstätte “Valcambi SA” entwickelt. Bis heute werden sie auch von ESG / Valcambi SA angeboten. Der Anbieter “Heimerle + Meule” ist in den Handel mit Tafelbarren aus Gold und Silber erst später eingestiegen. Weitere Anbieter gibt es aktuell nicht.

Die 50-Gramm-Tafelbarren aus Gold, Silber, Platin und Palladium werden exklusiv von Valcambi hergestellt. Erhältlich sind die unter der Bezeichnung “CombiBar” bekannten Barren sowohl bei Calcambi SA als auch bei Heimerle + Meule. Die Herstellung der 100-Gramm-Tafelbarren, auch Goldtafeln genannt, übernimmt die Heimerle + Meule hingegen selbst. Die CombiBar gibt es inzwischen aber auch als 100-Gramm-Tafelbarren zu kaufen.

Die CombiBar von Valcambi verfügen über ein hochwertiges Prägebild und sind daher ideal für den Weiterverkauf in Form von 1-Gramm-Goldbarren geeignet. Die 100-Gramm-Goldtafeln von Heimerle + Meule hingegen werden mattgewalzt hergestellt und punziert. Bei einem Rückkauf werden diese Barren daher häufig als Schmelzware gewertet.

Erworben werden können die Tafelbarren von Privatpersonen, aber auch von Edelmetallhändlern aus dem In- und Ausland. Privatkunden können die Goldtafeln von Heimerle + Meule und die CombiBar von ESG / Valcambi in diversen Onlineshops sowie im jeweiligen Onlineshop des Herstellers erwerben.

Die Vorteile von Tafelbarren

Tafelbarren unterscheiden sich zu herkömmlichen Gold-, Silber-, Platin- und Palladiumbarren vor allem in ihrer Größe. Aufgrund ihres kleinen Formats eignen sie sich optimal für die Lagerung im heimischen Tresor oder auch in kleineren Bankschließfächern. Große Edelmetallbarren müssen hingegen oft in Zollfreilagern oder im Banktresor verwahrt werden – nicht nur, weil sie größer, sondern auch wertvoller sind als einzelne Tafelbarren.

Gerade für Anleger, die lediglich über ein kleines Budget für den Edelmetallkauf verfügen, profitieren von den Tafelbarren. Diese sind schließlich nur zwischen 50 und 100 Gramm schwer und damit in der Anschaffung entsprechend günstiger als große Barren mit einem oder mehr Kilogramm.

Ein weiterer, wesentlicher Vorteil der Tafelbarren ist, dass sie in Kleinstmengen wieder verkauft werden können. Möchte ein Anleger einen Teil seines Edelmetallbestandes verkaufen, kann er die gewünschte Menge auf das Gramm genau veräußern. Dafür müssen lediglich 1-Gramm-Barren aus dem Tafelbarren gebrochen werden. Ein Barren mit einem Gewicht von einem Kilogramm müsste hingegen im Ganzen veräußert werden. Anschließend könnten dann Barren in kleineren Stückeinheiten zurückgekauft werden – dabei sollten Kosten für den Verkauf und den Kauf unbedingt mit einkalkuliert werden.

All diese Vorteile würden natürlich auch einzeln erstandene Kleinsteinheiten bieten. Allerdings sind Tafelbarren in der Anschaffung günstiger als einzeln erworbene 1-Gramm-Barren. Zurückzuführen ist diese Tatsache unter anderem darauf, dass die Prägung der Tafelbarren weniger kostenintensiv ist, als die Prägung einzelner 1-Gramm-Barren.

Einzelne Tafelbarren verkaufen – wie sinnvoll ist das überhaupt?

In der Theorie ist es einleuchtend, dass Tafelbarren beim Verkauf mehr Flexibilität bieten, als große Goldbarren. Allerdings muss man sich durchaus die Frage stellen, aus welchem Grund man lediglich wenige Gramm Gold überhaupt verkaufen sollte. Der Gewinn, der sich dadurch möglicherweise erzielen ließe, wäre minimal.

Tatsächlich denken Käufer von Tafelbarren häufig vor allem an die Vorsorge für Krisenzeiten, für Zeiten, in denen die zuvor gültige Währung keinen Wert mehr besitzt. Das Gold soll einigen Menschen zufolge dann als “alternative Währung” einsetzbar sein. Um Lebensmittel und andere, lebensnotwendige, aber eher günstige Produkte erwerben zu können, ist der Besitz kleinerer Goldmengen – etwa in Form von Tafelbarren – der Theorie nach sinnvoller, als der Besitz großer Standardbarren oder aufwändig geprägter Sammlermünzen.