5 Gründe, die für Silber als Geldanlage sprechen

Ein Großteil der Anleger, die in Edelmetalle investieren möchten, fokussieren sich dabei vor allem auf Goldanlagen. Dabei bringt Silber als Wertanlage ebenfalls zahlreiche Vorteile mit sich. Sogar gegenüber Gold ist Silber als Geldanlage in einigen Fällen sinnvoller – etwa, wenn es darum geht, durch Investitionen in Edelmetalle Gewinne zu erzielen oder zunächst eher kleinere Beträge in die Edelmetall-Investition fließen sollen. Welche Gründe dafür sprechen, Silber in das Portfolio aufzunehmen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

1. Grund: Silber wird in seinem Wert unterschätzt

1. Grund: Silber wird in seinem Wert unterschätzt

Die Nachfrage nach Silber ist im Vergleich zu Gold doch eher gering. Das wird von einige Anleger als Nachteil empfunden – schließlich bedeutet eine hohe Nachfrage gepaart mit einer geringen Verfügbarkeit doch immer auch ein stärkeres Wertwachstum. Davon könnte man beim Silber grundsätzlich ausgehen – hier ist die Verfügbarkeit immerhin geringer als die Nachfrage. Die Tatsache, dass das Silber als Geldanlage deshalb von vielen unterschätzt wird, kann sich für Anleger, die dennoch in das graue Edelmetall investieren, zum Vorteil wandeln.

Silber kaufen

Mittel- bis langfristig ist nämlich davon auszugehen, dass der Silberpreis steigt. Das liegt unter anderem daran, dass Silber ein Industriemetall ist, das Jahr für Jahr wichtiger wird – etwa bei der Produktion von Solarmodulen oder bei der Herstellung von Smartphones.

Wer sich die Entwicklung des Silberpreises von 2000 bis heute einmal genauer ansieht, wird feststellen, dass das Edelmetall im Vergleich zu anderen Investments mitunter zu den Ertragreichsten zählt. Obwohl beim Silber zwischen 2012 und 2014 einen Preisrückgang verzeichnet werden musste, hat es zwischen 2002 und 2016 seinen Wert dennoch um mehr als 150 Prozent gesteigert.

Vergleicht man nun die Entwicklung des Gold- und des Silberpreises in den Jahren 2016 bis 2021, fällt zudem auf, dass sich das Silber mit einer Steigerung von rund 50 Prozent besser entwickelt hat, als der Goldkurs mit einer Steigerung von rund 40 Prozent. Es scheint also, als würde das Silber zwar noch immer unterschätzt, langsam aber sicher jedoch als ernstzunehmende Investitionsmöglichkeit wahrgenommen werden.

2. Grund: Silber kann differenzbesteuert erworben werden

Deutschlandflagge und Euromünzen

Bei der Investition in physische Edelmetalle sollte die Mehrwertsteuer nie unterschätzt werden. Bei Goldinvestitionen können sich Anleger über eine einfache Regelung freuen: Anlagegold – also Anlagebarren und -münzen – unterliegt grundsätzlich nicht der Mehrwertsteuer.

Die Besteuerung von Silber leider etwas komplizierter – es lässt sich aber dennoch Mehrwertsteuer beim Kauf sparen. Werden Silbermünzen erworben, die aus dem Nicht-EU-Ausland stammen und von dort nach Deutschland geliefert werden, kann die sogenannte Differenzbesteuerung angewendet werden. Dies gilt etwa auch für Platinmünzen aus dem Nicht-EU-Ausland – allerdings gibt es deutlich mehr Silbermünzen, auf die diese spezielle Besteuerungsart angewendet werden kann.

Tipp: Wie genau Silber besteuert wird, erfahren Sie in diesem Beitrag.

3. Grund: Von schwankenden Kursen profitieren

Der Silbermarkt ist – wie Sie bereits in der Erläuterung des ersten Grundes gelesen haben – deutlich kleiner, als der Goldmarkt. Dies hat zwangsläufig stärker schwankende Kurse zur Folge. Für Anleger bedeutet dies zunächst natürlich ein höheres Risiko, denn die Abwärtsbewegungen sind weitaus aggressiver als beim Gold. Dafür können sich Anleger aber zugleich auch über dynamischere Aufwärtsbewegungen freuen. Damit eignet sich Silber, anders als die meisten Edelmetalle, nicht nur als Vermögensschutz, sondern auch als Geldanlage mit Gewinnpotenzial. Das setzt natürlich voraus, dass Sie klug investieren und bei einem Kursanstieg entsprechend schnell reagieren. Zur längerfristigen Anlage eignet sich Silber aber auch weiterhin, wie Sie in der Erläuterung des erstens Grundes bereits erfahren haben.

4. Grund: Silber ist günstiger als Gold

Dieser Grund ist für all diejenigen relevant, die über ein kleineres Budget verfügen oder zunächst nur geringe Geldmengen in Edelmetalle investieren möchten. Der Preis für eine Unze Gold ist deutlich höher als der für eine Unze Silber. Folglich müssen Anleger, die eine bestimmte Menge an Edelmetall kaufen möchten, für Gold deutlich mehr Geld investieren, als für Silber.

Beispiel (Stand: 12.08.2021): Ein Anleger möchte ein Kilogramm Edelmetall kaufen. Bei einem aktuellen Goldpreis von 1.488,50 Euro pro Unze und einem aktuellen Silberpreis von 19,73 Euro pro Unze, muss er für ein Kilogramm Gold 47.810,57 Euro, für ein Kilogramm Silber jedoch nur 632,97 Euro ausgeben.

Dieser Vorteil kann sich unter Umständen aber auch ins Gegenteil verkehren. Ist später ein größeres Budget für Edelmetall-Investitionen vorhanden und wird anstelle von Gold in Silber investiert, sind natürlich weitaus größere Edelmetall-Mengen vorhanden, die meist nicht mehr im hauseigenen Tresor gelagert werden können. So können gegebenenfalls Lagerungskosten anfallen.

5. Grund: Silbervorkommen sind begrenzt

Goldmine

Wie Sie zu Beginn dieses Beitrags bereits erfahren haben, ist das Angebot an Silber derzeit höher als die Nachfrage. Das könnte sich in den nächsten Jahren beziehungsweise Jahrzehnten allerdings ändern, da Silber auf unserem Planeten letztendlich nur begrenzt verfügbar ist. Aktuell wird davon ausgegangen, dass nur noch rund 500.000 Tonnen Silber gefördert werden können – danach kann kein neues mehr produziert, sondern vorhandenes Silber nur noch recycelt werden.

Die bislang noch ungeförderten Silbervorkommen werden vermutlich innerhalb der nächsten 15 bis 20 Jahre abgebaut. Schon ein paar Jahre zuvor wird es aufgrund der auftretenden Knappheit aber höchstwahrscheinlich zu einem starken Anstieg des Silberpreises kommen.

Dazu trägt nun erneut der hohe und zunehmende Silberbedarf der Industrie bei, da das Edelmetall gerade für die Produktion neuer Technologien, wie der Solarenergie oder im Bereich der E-Mobilität, benötigt wird. Auch besteht vermutlich weiterhin ein Bedarf an Silber in der Schmuckindustrie. Steigende Silberpreise infolge eines sinkenden Vorkommens werden zudem dazu beitragen, dass immer mehr Anleger auch in das bislang noch günstige Silber investieren werden, was die Nachfrage ankurbelt und so zu einem weiter steigenden Silberpreis beitragen.

Fazit: Silberanlagen können sich lohnen

Begrenzte Silbervorkommen und eine bis dato Unterbewertung des Silbers sind maßgeblich dafür, dass Silber für einige Anleger eine spannende Investition ist. Zumal der Kurs des Edelmetalls ganz ähnlichen Schwankungen unterlegen ist, wie der Goldkurs. Damit besitzt Silber ebenfalls Potenzial als Vermögensschutz, kann aber ebenso mittelfristig zur Erzielung von Gewinnen genutzt werden. Die Differenzbesteuerung trägt zumindest zu einer gewissen Steuerersparnis bei – wenn auch das Gold, da es von der Mehrwertsteuer befreit ist, in dieser Hinsicht natürlich größere Vorteile bietet.