Gold als Altersvorsorge

Altersarmut ist in Deutschland schon lange kein geringes Problem mehr. Im Jahr 2021 waren 17,1 Prozent aller Menschen über 65 Jahren davon betroffen. Verantwortlich ist mitunter das auf dem Umlageverfahren basierende Rentensystem der Bundesrepublik und damit der demografische Wandel, sowie natürlich auch die steigende Inflation. Eine grundlegende Veränderung des deutschen Rentensystems ist in absehbarer Zeit leider nicht zu erwarten und so sehen sich viele Deutsche gezwungen, sich neben der gesetzlichen Rentenversicherung auch privat für das Alter abzusichern.

Wie gut eignet sich Gold als Altersvorsorge?

Wichtig bei der Wahl einer Methode, privat für das Alter vorzusorgen, ist eine niedrige Volatilität – also nur geringe Schwankungen nach oben oder unten hin. Einzelaktien und Anleihen gelten darum als weniger geeignet, wenn es um eine sinnvolle Altersvorsorge geht. Bei ETF-Sparplänen sieht das dagegen etwas anders aus – mehr dazu später.

Gold besitzt eine sehr niedrige Schwankungsbreite und kann damit durchaus als geeignete Altersvorsorge betrachtet werden. Abhängig von verschiedenen Ereignissen kann es aber auch beim Gold hin und wieder zu Rückschlägen kommen, wie etwa zu Beginn der Corona-Pandemie. Da Investitionen zur Altersvorsorge jedoch meist nicht kurzfristig, sondern bevorzugt langfristig angelegt sind, sollten solch kurzfristigen Bewegungen an den Finanzmärkten kein Grund zur Beunruhigung sein.

Goldpreis wird weiterhin Schwankungen zeigen

Wer sich bereits einige Jahrzehnte vor dem Rentenalter dazu entschließt, Gold als Altersvorsorge zu nutzen und entsprechende Investitionen tätigt, kann sich gegebenenfalls sogar über einen Wertzuwachs freuen – das zumindest zeigt die Goldpreisentwicklung der letzten Jahrzehnte.

Zur Altersvorsorge geeignete Goldprodukte

Gold ist in diversen Farben und Formen erhältlich. Zur Altersvorsorge verwendet sollte jedoch möglichst weder auf imposante Farbgold-Legierungen wie Rot- oder Weißgold noch auf Schmuckstücke jeglicher Art gesetzt werden. Idealerweise wird in Anlagegold investiert, also in Anlagemünzen und -barren, die eine möglichst hohe Reinheit besitzen.

Goldschmuck ist als Anlageprodukt nicht geeignet, da Sie beim Kauf nicht nur den Materialwert, sondern auch die Handwerkskunst, das Design und weitere Aufpreise bezahlen müssen. Möchten Sie den Schmuck im Alter verkaufen, lässt sich der Schmuck womöglich nicht mehr für den Originalpreis veräußern. Hinzu kommt, dass beim Kauf von Goldschmuck Mehrwertsteuer anfällt, der Kauf von Anlagegold hingegen steuerfrei ist.

Aufgrund ihrer weltweiten Verbreitung ist es sinnvoll, Goldbarren ab einem Gewicht von 100 Gramm zu kaufen. Ist das Budget anfänglich nicht hoch genug, um solche Goldmengen zu erwerben, möchten Sie aber dennoch unbedingt Barren kaufen, gibt es selbstverständlich auch Goldbarren mit niedrigerem Gewicht zu haben.

Goldmünzen haben meist ein Gewicht von einer Unze und sind damit bei geringem Budget in kleiner Menge und bei größerem Budget in entsprechend größerer Menge leistbar. Bekannte Goldanlagemünzen sind etwa der Krügerrand aus Afrika, der Wiener Philharmoniker aus Österreich, der Känguru aus Australien und der Maple Leaf aus Kanada. Wichtig ist, zwischen Anlagemünzen und Sammlermünzen zu unterscheiden. Bei Letzteren ist eine verlässliche Einschätzung darüber, welchen Wert sie in einigen Jahren oder Jahrzehnten haben werden, nicht möglich.

Gold als Altersvorsorge: ja, aber nicht zu 100 Prozent

Gold ist eine sinnvolle Altersvorsorge, das steht außer Frage. Doch zu 100 Prozent sollten Sie bei der Vorsorge für Ihre Rente weder auf Gold noch auf eine andere Möglichkeit zur privaten Altersvorsorge setzen. Wie auch bei Investments gilt es, eine möglichst gute Streuung zu erreichen. Experten raten meist dazu, zehn bis 20 Prozent der Investitionen in Edelmetalle zu tätigen – bei der Altersvorsorge kann dieser Wert ebenfalls herangezogen werden. Die übrigen 80 bis 90 Prozent sollten auf andere Maßnahmen zur privaten Altersvorsorge entfallen.

Andere Edelmetalle als Altersvorsorge nutzen

Edelmetallbarren

Empfohlen wird also, zehn bis 20 Prozent der Werte, die der Altersvorsorge dienen, in Edelmetalle zu investieren. Neben Gold können Sie also durchaus auch auf Silber, Platin oder Palladium setzen. Da diese drei Metalle derzeit überwiegend durch die Industrie nachgefragt werden, sind sie in ihrer preislichen Entwicklung stärker von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig als das Gold. Darum wird häufig empfohlen, den Schwerpunkt auf Gold zu legen und Silber, Platin sowie Palladium nur in geringem Maße zur Altersvorsorge zu nutzen.

Weitere Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge

Neben Gold und anderen Edelmetallen stehen Ihnen weitere Optionen zur Wahl, mit denen Sie sich für das Alter absichern können.

Mit der privaten Rentenversicherung sparen Sie durch die Einzahlung monatlicher Beträge nicht nur eine größere Geldsumme an, Sie erhalten auf die angesparte Summe zudem Zinsen.

Mit der Riester-Rente entscheiden Sie sich als Arbeitnehmer dafür, einen monatlichen Betrag einzuzahlen, um zugleich einen staatlichen Zuschuss zu erhalten. Sind Sie selbstständig, können Sie dieses Vorsorgemodell in ähnlicher Form mit der Rürup-Rente nutzen.

Mit der betrieblichen Altersvorsorge sparen Sie als Arbeitnehmer entweder von Ihrem Nettogehalt Geld und erhalten dafür Steuervergünstigungen oder aber Ihr Arbeitgeber spart auf Kosten der Firma einen bestimmten Betrag für Sie.

Eine weitere Option, die wie die Goldinvestition nicht zwangsläufig an das Rentenalter geknüpft ist, ist der ETF-Sparplan. Hier investieren Sie monatlich einen Betrag in einen von Ihnen gewählten Fonds. Anders als beim Sparen von Geld auf dem Sparkonto erhalten Sie hier im Idealfall zudem eine Rendite.