Könnte Gold der Profiteur der Corona-Krise sein?

Der Goldpreis erlebt derzeit ein selten da gewesenes Rekordhoch. Zwischenzeitlich stagnierte der Preis für die Feinunze zwar immer mal wieder, aber die massive Ausweitung der Schulden in der Finanzpolitik und die weiterhin sinkenden Zinsen befeuern den Goldpreis auch weiterhin. Die enorme Nachfrage stützt das Edelmetall ebenfalls, denn für viele Menschen gilt Gold gerade in Zeiten der Krise als besonders krisensichere Anlage. Ob sie das tatsächlich ist, ist eine ganz andere Frage. Denn gerade wer jetzt als Kleinanleger Gold kauft, wird es kaum jemals zu einem höheren Preis wieder verkaufen können. Ein Geschäft mit Gewinn ist eine Anlage in Gold also derzeit mit großer Sicherheit nicht. Was spricht trotz allem für Gold in Zeiten der Pandemie?

Die Aktienmärkte und das Edelmetall Nummer Eins

Einige massive Verluste durch die Corona-Krise konnten von den Aktienmärkten in den letzten Wochen schon wieder aufgeholt werden. Es besteht an den Börsen daher die nicht vollkommen unberechtigte Hoffnung, dass das Schlimmste vielleicht überstanden ist. Gleichwohl sind die Corona-Krise und damit auch ihre wirtschaftlichen Folgen längst noch nicht ausgestanden. Der Preis für Gold ist in den vergangenen Tagen praktisch parallel zum Aktienmarkt gestiegen. Das ist um so erstaunlicher, da sich der Goldpreis in der Regel diametral zum Aktienmarkt verhält. Gold ist also trotz der wieder zunehmenden Risikobereitschaft an den Aktienmärkten auch weiterhin gefragt. Vorangetrieben wird diese Entwicklung auch von den Rettungspaketen der Staatsregierungen und der Notenbanken. Selbst die amerikanische Notenbank kauft inzwischen Anleihen von Unternehmen auf. Dabei werden neben dem Ankauf von Anleihen börsennotierter Unternehmen auch sogenannte Ramschanleihen gekauft und dabei wird billigend in Kauf genommen, das es zu Blasen oder Marktverzerrungen kommen kann. Letztlich soll verhindert werden, dass sich die angespannte Lage der zahlreichen verschuldeten Unternehmen in den USA weiterhin destabilisiert. Die Konjunkturprogramme in Europa, aber auch in Asien inklusive China erreichen inzwischen ebenfalls Summen in Billionenhöhe.

Das Umfeld an den Aktienmärkten spricht für Gold

Das Umfeld an den Aktienmärkten spricht für Gold

Damit spricht das Umfeld an den Aktienmärkten auch weiterhin für ein Investment in Gold. Diese Empfehlung richtet sich freilich eher an Großanleger und nicht unbedingt an den privaten Kleinsparer. Mit erhöhten Depotbeimischungen sollen Vermögen abgesichert werden. Denn durch die enormen Liquiditätsmaßnahmen sind auch die Schulden der meisten Länder deutlich gestiegen. Das kann, so wird befürchtet, mittelfristig vielleicht doch zu einer Inflation nicht unbeträchtlichen Ausmaßes führen. So weit ist es allerdings noch lange nicht. Der niedrige und auch weiterhin niedrig bleibende Leitzins und die Gesamtentwicklung sprechen aber laut mancher Finanzexperten auch weiterhin für ein Engagement in Gold. Gerade in den USA könnten perspektivisch die Zinsen weiterhin sinken. Da Gold bekanntlich in US-Dollar gehandelt wird, wird das eine Investition in Gold auch zukünftig begünstigen. Gold wirft ja selbst keine Rendite ab. Wenn überall auf der Welt die Zinserträge deutlich einbrechen und sogar das Gespenst des Negativzinses immer mehr umgeht, hat Gold gegenüber anderen Anlageformen keinen Renditenachteil mehr.

Gold bleibt auch zukünftig als Investment interessant

Die erhöhte Goldanfrage bleibt also nach wie vor ungebrochen. Das sieht man an den Umsätzen an den Börsen, aber auch bei den Edelmetallhändlern Scheideanstalt, Degussa und vielen weiteren weltweit. Für Kleinanleger ist jedoch Vorsicht geboten, große Teile ihres Privatvermögens in das gelbe Edelmetall zu investieren. Was im großen Stile an der Börse gilt, hat für Privatanleger noch einmal eine ganz andere Dimension. Die ganzen Rettungsmaßnahmen der Regierungen zielen schließlich vor allem darauf ab, die Staatswirtschaften wieder in Gang zu bringen und Jobs zu sichern. Selbst wenn das Barvermögen der Kleinsparer etwas an Wert einbüßt, wird das durch den bedenkenlosen Kauf von Gold nicht aufzuhalten sein. Es steht sogar zu befürchten, dass der Vermögensverlust durch den Kauf von Gold noch größer wird, als wenn man das Geld auf dem Sparbuch oder in einer anderen Anlage sicher, wenn auch weitgehend zinsfrei deponiert. Die positive Prognose und eher kurz- und mittelfristig gedachte Perspektive für Gold bleiben nur für Kapitalanleger in großem Stil interessant und aussichtsreich.

Trotz gesunkener Preise – Gold ist und bleibt spannendes Investment

Nach dem bisherigen Allzeithoch des Goldes im August 2020 ist der Goldpreis wieder gesunken – mit einzelnen Ausnahmen befindet sich der Goldpreis seither aber klar über dem Vorkrisen-Niveau. Wer sich zu Beginn der Krise also für eine Investition in Gold entschieden hat, besitzt auch heute noch eine stabile Wertanlage, die zwar einigen Schwankungen unterliegt, im Mittel aber für einen soliden Vermögensschutz sorgen und zu einer sinnvollen Diversifikation des Portfolios beitragen kann.