Gold kaufen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Nicht nur in der Sprache, sondern auch in vielen anderen Punkten sind sich Deutschland, Österreich und die Schweiz ähnlich. So etwa auch, wenn es um den Kauf von Gold geht. Privatpersonen müssen beim Goldkauf in allen drei deutschsprachigen Ländern ähnliche Regeln beachten. Dennoch gibt es an einigen Stellen leichte bis hin zu starken Abweichungen. Was Sie beachten müssen, wenn Sie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz Gold kaufen möchten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Obergrenze & anonymer Kauf in Deutschland

Sie leben in Deutschland und möchten Gold kaufen – etwa, um Ihr Vermögen etwas abzusichern? In Deutschland können Sie so viel Gold kaufen, wie Sie möchten, da es keine Obergrenze gibt. Beachten sollten Sie allerdings, dass ein anonymer Goldkauf in bar nur bis zu einer Obergrenze von 1.999,99 Euro möglich ist. Sobald Sie 2.000 Euro oder mehr zahlen, muss der Händler Ihre Identität anhand eines Ausweisdokuments feststellen.

Obergrenze & anonymer Kauf in Österreich

Als Österreicher oder als in Österreich Ansässiger gilt für Sie beim Kauf von Gold in Österreich keine Obergrenze. Sie können also so viel Gold kaufen, wie Sie möchten. Wie auch in Deutschland können Sie jedoch keine beliebige Goldmenge anonym kaufen. Ab einem Gegenwert von 10.000 Euro fällt die Anonymitätsgrenze und der Edelmetallhändler Ihre Identität feststellen.

Obergrenze & anonymer Kauf in der Schweiz

In der Schweiz kann eine beliebig große Menge an Gold, etwa zu Anlagezwecken, von Privatpersonen erworben werden. Ab einem Betrag von 25.000 Franken ist der anonyme Kauf allerdings nicht mehr möglich und der Händler muss den Kunden anhand eines Ausweisdokuments identifizieren.

Mehrwertsteuer in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Unabhängig davon, ob Sie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz Gold kaufen, müssen Sie keine Mehrwertsteuer zahlen, sofern es sich um Anlagegold handelt. Zur Kategorie des Anlagegolds zählen:

  • Goldbarren und -plättchen mit einem Gewicht, das von den Goldmärkten akzeptiert wird und einem Feingehalt von mindestens 995 Tausendsteln.
  • Goldmünzen mit einem Feingehalt von mindestens 900 Tausendsteln, die in einem Land gesetzliches Zahlungsmittel sind oder waren, nach dem Jahr 1800 geprägt wurden und zu einem Preis verkauft werden, der den Materialwert der Münze um maximal 80 Prozent übersteigt.

Zertifizierte Goldbarren in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Gerade, wenn es um den Kauf von Anlagegold geht, sind Goldbarren besonders interessant. Sie erfüllen üblicherweise die gesetzlichen Vorgaben für Anlagegold, lassen sich in einem Tresor gut verwahren und sind – je nach Bedarf – mit einem Gewicht von wenigen Gramm bis hin zu mehreren Kilogramm erhältlich. Darüber hinaus lässt sich ihre Qualität vergleichsweise unkompliziert feststellen. Die Barren verfügen über verschiedene, gut sichtbare Siegel und Stempel, die Ihnen Aufschluss über den Feingehalt sowie über die Herkunft der Barren bieten. Idealerweise besitzt ein zu kaufender Goldbarren ein Siegel wie das LBMA-Siegel der Bullion Market Association in London. Daneben wird die Zertifizierung aber auch von anderen Institutionen vorgenommen, in Deutschland durch die Hafner Goldbarren, in Österreich durch die Münze Österreich und in der Schweiz durch die Argor Heraeus.